Der Weg zur Selbsterkenntnis

Geschrieben am 17.07.2025
von SR


Der Weg zur Selbsterkenntnis: Eine Brücke zwischen Carl Jung und dem Buddhismus

In einem tiefgründigen Zitat sagte Carl Gustav Jung:
„Bewusstsein zu erreichen ist Kultur im weitesten Sinne, und Selbsterkenntnis ist daher das Herz und die Essenz dieses Prozesses. Die Orientalen schreiben dem Selbst unbestreitbar göttliche Bedeutung zu, und nach der alten christlichen Sichtweise ist Selbsterkenntnis der Weg zur Erkenntnis Gottes.“

Was Jung hier beschreibt, ist ein innerer Weg, der im Buddhismus seit über zweitausend Jahren gegangen wird – der Weg der Achtsamkeit, der Meditation und der Selbsterforschung. Auch im Buddhismus ist das Streben nach Bewusstheit nicht nur ein intellektuelles Ziel, sondern eine Praxis, ein täglicher Ausdruck von Weisheit und Mitgefühl.



Wenn Du beginnst, Dich selbst wirklich zu erkennen – nicht das Bild, das Du von Dir hast, nicht die Rollen, die Du spielst, sondern das, was darunter liegt – dann öffnet sich eine neue Dimension. In der buddhistischen Praxis nennen wir das oft die Einsicht in die wahre Natur des Geistes. Dieses Selbst, von dem Jung spricht, ist kein fester Kern, sondern ein Prozess. Und genau hier trifft sich westliche Tiefenpsychologie mit östlicher Weisheitslehre.

Der Buddhismus lehrt: Alles ist vergänglich, auch das Selbst. Doch in der stillen Beobachtung, im Sitzen auf dem Kissen, im achtsamen Atmen, beginnt etwas in Dir zu erwachen – ein inneres Bewusstsein, das frei ist von Konzepten und Bewertungen. Diese Art der Selbsterkenntnis ist nicht analytisch, sondern direkt erfahrbar.


Jung sah die Selbsterkenntnis als einen Weg zur göttlichen Erfahrung. Der Buddhismus mag zwar kein „Gott“-Konzept im westlichen Sinn kennen, doch die Erfahrung des Erwachens, des Einsseins mit dem ganzen Leben, ist zutiefst spirituell. Wenn Du erkennst, dass das Ich, das Du für Dich hältst, lediglich ein Strom aus Gedanken, Gefühlen und Gewohnheiten ist, öffnet sich Raum – Raum für Mitgefühl, für Klarheit, für wahres Verstehen.

So ist Bewusstsein nicht nur ein kulturelles Ideal, wie Jung es nennt, sondern im Buddhismus ein Werkzeug zur Befreiung. Die Übung liegt darin, den Blick immer wieder nach innen zu richten – nicht um Dich zu analysieren, sondern um Dich zu erkennen. In der Stille. Im Moment. Und letztlich – im Loslassen.

Dein Weg beginnt genau hier – bei Dir selbst.


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