Die Erleuchtung oder das Ende der Leiden.
Gerade heute habe ich eine Zuschrift bekommen, aus der ich die Leiden förmlich herausspüren kann.
Ein junger Mann auf der Suche nach seinem Selbst, auf der Suche nach seinem Ich, der sich viele Fragen stellt und wenig Antworten kennt.
Er schreibt, die Meditation würde ihm sehr helfen.
Und das Mantra, das ich ihm gegeben habe, das beschäftigt ihn ebenfalls sehr.
Die Probleme sind familiäre Natur, der immerwährende Kampf, Mutter und Sohn, was war zuerst, die Henne oder das Ei?
In vorhergehenden E-Mails habe ich ihm von meinem Mutter-Kind-Beziehung geschrieben.
Auch mein Verhältnis mit meiner Mutter war schwierig und konnte bis zu ihrem Tod nicht wirklich aufgelöst werden.
Deswegen kommt mir die Belastung des jungen Mannes jetzt wie ein Déjà-vu vor.
Alles lamentieren, alles sich beschweren, alles nützt nichts.
Denn die Dinge sind so, wie sie sind.
Die Menschen bleiben, wer sie sind.
Sie bekommen nicht auf einmal eine neue Persönlichkeit oder einen anderen Charakter.
Nein, ich selbst muss für mich die Entscheidung treffen, wie ich die Dinge bewerten möchte, ob ich unter ihnen leide.
Oder ob es ganz einfach für mich wäre, wenn ich mit dem Leiden aufhöre.
An der E-Mail sehe ich, dass die Seele nach Hilfe ruft.
Der junge Mann, der die Bäume nicht sieht, nur den Wald.
Das Karma mit der Mutter ist vorgegeben, die Art der Beziehung, die wir mit ihr haben, aber nicht.
Wir werden eines Tages alles verlieren, also macht es doch keinen Unterschied, ob und was wir jetzt gerade verlieren.
Vielleicht sollten wir die Beziehung zur Mutter kappen, weil eines Tages verlieren wir sie sowieso.
Also, was macht es für einen Unterschied, wenn ich unter der Beziehung leide, was kann ich tun?
Und ob es mich belastet oder in China ein Sack Reis um fällt, das entscheiden ja nur wir.
Vielleicht kennt ihr, liebe Leser, die Bilder in der Zeitung von krebskranken Kindern, die so sehr aus ihrem Inneren heraus strahlen.
Nun, genau so sollten wir sein, genau wie diese Kinder.
Stellt euch vor, ihr wärt an Krebs erkrankt und dann müsstet ihr an diesem Gedanken Freude finden und daraus dieses Strahlen entwickeln, das diese krebskranken Kinder zeigen.
Vielleicht haben die verstanden, dass sie sowieso nichts ändern können.
Nur wir selbst können uns ändern. Wir können ändern, wie wir die Dinge betrachten.
Wer es nun schafft?
Sich selbst in die Schuhe eines dieser Kinder zu begeben und sich dann trotz allem freuen kann, der ist in der buddhistischen Philosophie ganz weit gekommen.
Aber solange du leidest, solange wirst du den Ausweg eben nicht finden.
Der Entschluss mit dem Leiden aufzuhören, der steht am Anfang der Reise zur Erleuchtung.
Du liest hier einen buddhistischen Podcast und hast daher Interesse am Buddhismus.
Ich sage dir, es ist ein ganz einfacher Weg.
Du beschließt nämlich, nicht mehr zu leiden.
Der Rest aller Beziehungen, aller Verhältnisse, aller Umgebungen ergibt sich dann von alleine.
Aber wenn du leidest, wenn du dich wieder auf die Palme bringen lässt, triggern lässt, dann fängst du jedes Mal eben wieder von vorne an.
Nun, meine Mutter war extrem aggressiv. Ich konnte mit ihr schwer umgehen, was ehrlich gesagt ausschließlich mein Fehler war. Ich habe da versagt.
Ich kann also lange kluge Worte hier schreiben. Es war schwierig.
Der rosa-rote Elefant in der Mitte des Raumes, der bin ich.
Wenn ich leide unter den Verhältnissen, unter den Umständen, dann wird sich nichts ändern.
Wenn ich aber beschließe, mit dem Leiden aufzuhören, dann bin ich der Erleuchtung wirklich nahe.
Klar, wir müssen das Anliegen und das Wohlergehen unseres Gegenübers betrachten.
Aber wir können hier klare Grenzen ziehen und die Grenze liegt bei jedem Menschen anders.
In dem Moment, wo ich leide, läuft etwas falsch.
Das kann entweder an mir liegen, an der Beziehung oder an dem Charakter des anderen Menschen.
Jedenfalls ist Leiden falsch. Buddha sagte, Leben ist Leiden.
Und wenn wir mit dem Leiden aufhören, dann erreichen wir Erleuchtung.
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