Rechter Lebenserwerb im Buddhismus

Geschrieben am 05.11.2025
von SR


Im Buddhismus ist der rechte Lebenserwerb ein zentraler Bestandteil des Edlen Achtfachen Pfades, der Dich zur Befreiung von Leiden und zur Erleuchtung führt. Rechter Lebenserwerb bedeutet, Deinen Lebensunterhalt auf eine Weise zu verdienen, die im Einklang mit ethischen Prinzipien steht. Er fordert Dich auf, Berufe oder Tätigkeiten zu meiden, die Leid verursachen – sei es für Dich selbst, andere Wesen oder die Umwelt. Stattdessen solltest Du eine Arbeit wählen, die Mitgefühl, Achtsamkeit und Respekt für alles Leben fördert.

Im Kern geht es darum, Deine Handlungen mit den buddhistischen Tugenden wie Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Ehrlichkeit und Mitgefühl zu durchdringen. Der Buddha lehrte, dass Berufe, die mit Töten, Stehlen, Lügen oder dem Verkauf von schädlichen Substanzen wie Waffen, Drogen oder Giften verbunden sind, vermieden werden sollten. Stattdessen lädt der Buddhismus Dich ein, Tätigkeiten zu wählen, die das Wohl aller fördern – sei es durch kreative Arbeit, Heilberufe oder soziale Dienste. Ein rechter Lebenserwerb nährt nicht nur Deinen Körper, sondern auch Deinen Geist und unterstützt Deine spirituelle Entwicklung.



Ein wichtiger Aspekt ist die Achtsamkeit bei Deinen beruflichen Entscheidungen. Frage Dich: Verursacht meine Arbeit Leid? Fördert sie Frieden und Harmonie? Der Buddhismus betont, dass jede Handlung Karma erzeugt. Ein Beruf, der anderen schadet, bindet Dich an den Kreislauf des Leidens (Samsara). Ein achtsamer Lebenserwerb hingegen sät Samen für positive Früchte in diesem und zukünftigen Leben.

Eine passende Geschichte aus dem Leben des Buddha verdeutlicht diese Lehre. Einst kam ein Mann namens Upali, ein wohlhabender Händler, zum Buddha und fragte, wie er seinen Reichtum nutzen solle, ohne Leid zu verursachen. Upali handelte mit Luxusgütern, doch einige seiner Geschäfte führten indirekt zu Ausbeutung. Der Buddha riet ihm, seinen Reichtum mit Weisheit und Mitgefühl einzusetzen. Er ermutigte Upali, seinen Handel so zu gestalten, dass er fair und ohne Schaden für andere sei, und einen Teil seines Einkommens für wohltätige Zwecke zu nutzen. Upali folgte diesem Rat, veränderte seine Geschäftspraktiken und wurde ein großzügiger Förderer der Sangha, der buddhistischen Gemeinschaft. Durch diesen Wandel fand er nicht nur äußeren Wohlstand, sondern auch inneren Frieden.


Diese Geschichte zeigt, wie der Buddha Menschen dazu anleitete, ihren Lebenserwerb mit den Prinzipien des Dharmas in Einklang zu bringen. Es geht nicht darum, Reichtum oder Arbeit zu verteufeln, sondern sie weise und ethisch zu nutzen.

Rechter Lebenserwerb ist mehr als nur ein Beruf – er ist ein Ausdruck Deiner spirituellen Praxis. Indem Du achtsam wählst, wie Du Deinen Lebensunterhalt verdienst, trägst Du zur Harmonie in der Welt bei und gehst einen Schritt näher zur Erleuchtung.



Der Buddha sagte einmal: 

„Wer seinen Lebensunterhalt in Übereinstimmung mit dem Dharma verdient, lebt in Frieden mit sich selbst und anderen.“ 

Möge Deine Arbeit ein Licht auf dem Pfad zur Befreiung sein.



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