Wir sind alle vernetzt.
Wir haben Handys, Tablets und smarte Fernseher. Sogar das Auto ist mit dem Internet verbunden.
Ja, und wir alle nutzen Social Media.
Wir befreunden uns mit Menschen, die wir noch nie gesehen haben.
Wir entfreunden uns von Menschen, nur weil uns ihre Meinung nicht gefällt.
Sicher freut sich jeder, wenn seine Beiträge geliked werden.
Klar, jeder möchte gemocht werden.
Wenn wir die Beiträge anderer liken, werden wir in der Regel zurückgeliked.
Eine Win-win-Situation, oder?
Oder ist es doch nur eine Zeitvernichtungsmaschine?
Ja, wir wollen, dass unsere Beiträge gemocht werden.
Deshalb verbringen wir viel Zeit damit, sie zu erstellen.
Wie stark Social Media unser Leben heute beeinflusst, ist uns allen bewusst.
Doch was wird in fünf oder zehn Jahren sein?
Wohin geht die Reise?
Werden wir eins werden mit den schicken Smartphones?
Wird es einen direkten Anschluss für Smartphones an unser Gehirn geben?
Ja, das Fraunhofer-Institut forscht an diesem Projekt.
Und wird es möglich sein?
Eines Tages wird es diesen Anschluss geben.
Morgens bin ich Koch und bereite mein Frühstück zu.
Mittags bin ich Feuerwehrmann, wenn es in der Nähe brennt.
Nachmittags bin ich eine tolle Mutter und abends wieder ein guter Koch.
All das wird möglich sein, weil wir Anschluss an die Maschine finden werden.
Aber zurück zu heute.
Als Chan-Buddhisten haben wir einen anderen Blick auf viele Dinge, auch auf Social Media.
Wenn ich jetzt einen Beitrag poste, ist er in zehn Minuten irgendwo im Nirwana des Internets verschwunden.
Hat es sich gelohnt, die Zeit dafür aufzubringen?
Natürlich gibt es viele Menschen, die durch ihre Social-Media-Präsenz auskömmlich leben können.
Aber dabei handelt es sich nur um einen kleinen Bruchteil der Menschen, die posten.
Nicht alle werden erfolgreich.
Und ja, wenn wir die Liste unserer Freunde durchschauen und ihre Beiträge lesen, ist das Lebenszeit, die wir vergeuden.
Könnten wir in der Zwischenzeit nicht etwas anderes machen? Uns vielleicht weiterbilden, den Garten pflegen, die Wohnung reinigen oder einen guten Freund anrufen, mit dem man schon lange nicht mehr gesprochen hat?
Heute erhalten wir sofort eine Benachrichtigung, wenn eine neue Mitteilung für uns da ist.
Über 60 Prozent der Menschen nutzen das Handy und die sozialen Medien sogar auf der Toilette.
Wir sind eine Informationsgesellschaft.
Welche Informationen wir aufnehmen, liegt bei uns.
Der Algorithmus spült uns eine Vielzahl von Dingen in unsere Timeline.
Egal, ob bei YouTube, X oder Instagram.
Der Algorithmus ist Herr des Geschehens, nicht wir.
Habt ihr euch jemals gefragt, warum ihr das mit "Social Media" tut?
Vielleicht, weil ihr gemocht werden wollt?
Facebook und die anderen Social-Media-Accounts geben uns ein gutes Gefühl, wenn wir ständig Likes erhalten, unsere Mitgliederzahl steigt und wir Abonnenten gewinnen.
Wenn man damit sogar Geld verdienen kann, umso besser.
Wir wollen uns mit anderen Menschen verbunden fühlen.
Wir wollen, dass die anderen wissen, dass wir klug und weise sind.
Dabei geht es natürlich nur um uns selbst, um unser Ego, das wir damit streicheln.
Denjenigen, die ein festes Ziel und einen Plan haben und diesen umsetzen, um mit Social Media ein Geschäft zu betreiben, wünsche ich viel Glück.
Die anderen aber, die nur ihr Ego pflegen, sollten hin und wieder hinterfragen, wie groß das Ego eigentlich sein darf.
Eigentlich ist Social Media so weit vom Chan-Buddhismus entfernt wie der Nordpol vom Südpol.
Ich bin schon lange nicht mehr bei Facebook oder Instagram.
Bei Twitter, jetzt X, bin ich hingegen gerne.
Die Nachrichten sind besser als die vom Staatsfernsehen, und die Zeitung ist immer von gestern.
Wenn du also das nächste Mal dein Essen oder deine Urlaubsfotos postest, dann frage dich:
Welchen Mehrwert haben diese Bilder für die Leute, die sie sehen?
Kannst du ihnen etwas vermitteln, etwas beibringen oder etwas wirklich Überzeugendes zeigen, das sie noch nicht kannten?
Oder bedienst du nur dein Ego?
Möchtest du einfach nur Zeit auf Instagram und anderen Social-Media-Plattformen verbringen, um dich zu betäuben, abzulenken oder etwas Nettes zu sehen?
Was bezwecke ich mit diesem Text?
Eine gute Frage.
Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass Social Media und das Internet von den Nutzern – also von euch – immer wieder hinterfragt werden sollten.
Was mache ich hier?
Und überhaupt, ist es mit meinem Chan-Buddhismus vereinbar, was ich hier tue?
Pflege ich nur mein Ego?
Eine gute Frage, oder?
An jeder Kreuzung können wir uns einigen.
Hier rechts, links, zurück oder nach vorne.
Wir können uns sogar an dieser Kreuzung ein Haus bauen.
Jede Kreuzung ist ein Wisch auf dem Tablet, dem Smartphone oder dem Computer.
Also swipe weise.
Mache kluge Moves auf deinem Kommunikationsgerät.
Suche nach Dingen, die dich und die anderen, die dich sehen, weiterbringen.
Ein passendes Zitat von Buddha ist:
„Gib auf, zu gewinnen, und finde das Glück.”
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