19.05.2023

568-Lebensbilanz-Buddhismus im Alltag

HEUTE IST DER TAG FÜR EINE LEBENSBILANZ!

Unter einer Bilanz (lateinisch für Wage) versteht man eine gegliederte Gegenüberstellung von Werten. Eine Lebensbilanz ist die Auseinandersetzung mit positiven und negativen zurückliegenden Begebenheiten.

Dazu gehört auch, den Gegenwert der verschiedenen Handlungen aufzulisten, also zu fragen: „was hat es mir gebracht“? Daraus ergibt sich schnell eine Wertung der Ereignisse der Vergangenheit.

Ziehen Sie sich in eine ruhige Atmosphäre zurück, und nehmen Sie ein Blatt Papier und einen Stift. Zeichnen Sie auf dem Blatt eine Linie in der Mitte, links schreiben Sie „Positiv“, rechts dann „Negativ“ darüber.

Tragen Sie nun die wichtigsten Begebenheiten Ihres Lebens auf dem Blatt ein, jeweils in der richtigen Spalte, es war wie es war, es ist wie es ist, beschönigen Sie nichts.

All ihre Kümmernisse, Fehltritte, ihre Sorgen und Nöte, ihre Erfolge, ihre Freuden, die Dinge auf die Sie stolz sind, die Ereignisse deren Sie sich schämen, alles schreiben Sie auf, in Stichworten, offen und ehrlich gegenüber „sich selbst“, lügen Sie sich nicht an.

Hauptziel dieser Übung ist eine Aussöhnung mit ihrem eigenen „Ich“, das Ziehen eines Schlussstriches am Ende des Blattes. Buddhisten sollen nicht werten, keine Kategorien erschaffen, kein „Gut“ und kein „Böse“ unterscheiden, hier geht es aber nicht um die Wertung an sich, sondern um die Folgen einer solchen Wertung.

Werden Sie sich selbst bewußt, ihrer Person und Persönlichkeit, sehen Sie ihre Stärken und Schwächen, und machen Sie Frieden mit dem Leben, das auf diesem Blatt steht.

Als Buddhisten wissen wir, das „Karma“ steht für uns schon fest, alles kommt wie es kommen muss. Unserem Schicksal können wir nicht entkommen, auch dagegen anzukämpfen bringt nichts, zu hadern aber noch viel weniger. Machen Sie Frieden mit ihrem „Ich“.

Denn eine Einigung mit dem eigenen „Selbst“ zu finden, Ausgleich, Versöhnung und Ruhe in sich selbst zu schaffen, das ist ein sehr lohnenswertes Ziel.

Alles was geschehen ist war gut, wichtig in Ihrem Leben. Sie sind zu dem Menschen geworden, der Sie heute sind, gerade mit und wegen dieser Ereignisse.

Ein weiterer Zweck dieser Lebensbilanz ist es, über Kummer und Sorgen nachzudenken. Und in der Retroperspektive: Haben diese negativen Emotionen etwas gebracht, konnten Sie mit diesen Gefühlen etwas erreichen?

Ich glaube nicht!

Wenn Sie fertig sind mit Ihrer Lebensbilanz, dann sollten Sie das Blatt verbrennen, abschließen mit der Vergangenheit.

Machen Sie Frieden mit Ihrem Selbst!

Es war wie es war, es ist wie es ist!

Das „Karma“ war ihr „Karma“!


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