15.11.2023

738-Die Essenz eines achtsamen Leben-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de

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Die Essenz eines achtsamen Lebens liegt darin, Dir bewusst zu sein, was Du tust, während Du es tust, ohne zu urteilen, und die vielen Facetten der Erfahrung in Momenten der Stille zu erkennen.

Achtsamkeit verleiht Deinen Tagen einen Inhalt, eröffnet neue Möglichkeiten und verbessert auf unzählige Weisen Deine geistige, körperliche und allumfassende Gesundheit. Dies belegen auch zahlreiche Forschungen. Es scheint jedoch, dass wir eine gewisse Disziplin benötigen, um unsere Trägheit zu überlisten. Manchmal sind es unerwartete Ereignisse und Missgeschicke, die uns ins Hier und Jetzt katapultieren, und manchmal können wir uns selbst kleine Impulse geben, um uns sanft aufzuwecken.

Wenn Dich das Ausmaß Deiner Gewohnheiten interessiert, dann betrachte doch einmal bei einer Meditation die Position Deiner Hände. Sind die Hände immer gleich, nimmst Du grundsätzlich die selbe Handhaltung zum meditieren ein? Dann sind die Gewohnheiten eindeutig zu sehr in Dein Leben eingezogen, es wird Zeit für etwas Neues.


Auf die Idee mit Körpergewohnheiten gekommen bin ich bei einer Massage; die Therapeutin sagte mir, dass die Verspannungen doch wohl von einer einseitigen Position kommen würden. Zuerst wollte ich das gar nicht glauben, doch sie insistierte, sie kenne sich mit Körpern aus, hier gäbe es alle Zeichen einer einseitigen Belastung.

Die Therapeutin hatte mir zudem erklärt, dass die nach vorne orientierte Kopfhaltung beim Bedienen des Smartphones zu meinen "Smartphone"-Symptomen beigetragen haben könnte. Entschlossen, mein Verhalten zu ändern, fing ich an mich zu betrachten. Gleich bei der Meditation hatte ich ausreichend Zeit, meine Körperhaltung zu betrachten.
Ich setzte mich in meine gewohnte Position auf dem Meditationsbänkchen, platzierte meine Hände wie üblich in meiner Mitte vor mir, eine Hand in der Schale der anderen. Nach meiner Massage war ich mir der Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen meines Körpers sehr bewusst. Neugierig darüber, ob es einen Unterschied für mich machen würde, änderte ich die Position meiner Hand über der anderen, tauschte die Hände einfach aus.


Dies war der Beginn einer lohnenden und fortlaufenden Erforschung, die ich nun mit meinen Schülern und auch mit Dir teilen möchte. Wenn Du Lust auf ein kleines Experiment hast: Lege deine Hände während der Meditation in deinen Schoß. Welche Hand liegt natürlicherweise oben?

Es mag Dir sehr vertraut vorkommen. Vielleicht schließt Du die Augen und spürst, wie es sich anfühlt, etwas Raum zu schaffen. Dann wechselst du die Handposition und legst die andere Hand oben drauf. Wie fühlt sich das an? Vielleicht ein wenig seltsam, irgendwie "nicht ganz richtig"? Gibt es eine gewisse Neugierde, eine Weile bei den Empfindungen zu verweilen? Neugierde ist ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung eines achtsamen Geisteszustandes.


Während Deine Meditation tiefer wird, verschmelzen und vereinen sich deine beiden Hände. Wenn deine Aufmerksamkeit nachlässt oder abschweift, ist es eine gute Möglichkeit, Deinen Geist wieder auf das Erleben deiner Hände zu lenken und Dich in entspannter Konzentration neu auszurichten. Das Fokussieren auf Deine Hände mit einer neugierigen Einstellung scheint eine wunderbare Möglichkeit zu sein, Geist und Körper auf eine ganzheitliche Art und Weise zu beschäftigen, ohne übermäßig im Kopf verhaftet zu sein.
Ich stelle mir vor, dass diese Art von konzentrierter Betrachtung der eigenen Gewohnheiten dazu führen könnten, dass wir unser Leben achtsamer, freundlicher und ausgeglichener gestalten. Es könnte weniger hektisches Tun und weniger Abschalten geben und stattdessen ein größeres Verständnis für das Gesamte entstehen.

Jedenfalls ist der Weg das Ziel!