Der richtige „Flow“ im Chan-Buddhismus

Geschrieben am 24.03.2021
von Shaolin Rainer


Unter einem „Flow“ versteht ein Buddhist ein beglückendes Gefühl im mentalen Zustandes völliger Vertiefung.

Wenn wir in einem „Flow“ sind, dann entfernen wir uns von unserer Eigensucht und der ständigen Ichbezogenheit, die dem „modernen“ Menschen so in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Voraussetzungen für einen „Flow“ ist, dass wir uns auf das HIER und JETZT konzentrieren, also in der Gegenwart leben. Daraus resultieren dann Gedanken und Handlungen, die aus dem Augenblick entstehen, wir können uns auf die momentanen Aufgaben fokussieren, die Sorgen und Nöte lassen endlich von uns ab.



Sobald wir abschweifen, also den „Flow“ verlassen, kommen aber die schlechten Gedanken schnell zurück. Das ewige Grübeln, die Zweifel, dunkle Anker halten uns wieder fest. Und wieder leiden wir, wir leiden an unserer Unzulänglichkeit, an unserem zu großen Ego. Wir lähmen uns mit unnützen Gedanken, gesteuert und schlußendlich selbst gewählt.

Also wieder zurück in den „Flow“, aber leichter gesagt wie getan.

Den lieben langen Tag bombardiert uns das Ego mit Geschichten, was sein wird, was sein kann, wie die Vergangenheit war; was haben derartige Gedanken uns jemals gebracht?

NICHTS



Das Ego kann nur auf eine Art zum Schweigen gebracht werden, nämlich dann, wenn wir es mit etwas anderem beschäftigen, sonst kommt das Geplapper des Egos unweigerlich auf die ursprünglichen Themen zurück.

Und was wäre besser geeignet unser Ego zu beschäftigen, als die Lehre Buddhas, mit ihrer Essenz, der „Erleuchtung“, lassen sich schnell die falschen und schädlichen Denkmuster ablösen.

Voraussetzung hierfür ist, dass wir den „Flow“ erreichen und erhalten wollen. Wenn wir die Nase voll haben von der gefühlten Realität, wenn uns auffällt, dass es so nicht weiter gehen kann, dann ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan.



Am Anfang unserer Transformation steht nur eine einzige Frage: wer bin ich?

Die meisten Menschen drücken sich ihr ganzes Leben lang um diese Frage, ist doch die Antwort (wenigstens zuerst) sehr schmerzhaft, das Erkennen um die Sinnlosigkeit unserer Bemühungen tut einfach sehr weh, bei jedem Menschen, nicht nur bei mir oder bei Ihnen.

Aber Kopf hoch, es wird schnell besser. Wenn der Weg hin zur „Erleuchtung“ erst einmal gewählt ist, dann kommen die nächsten Schritte fast von ganz alleine, ähnlich wie bei fallenden Domino-Steinen folgen Sie nun dem „Flow“ ihres Karmas, anstatt wie davor allen möglichen Illusionen hinterherzulaufen.



Dann kommt auch unser Ego endlich zur Ruhe, die Sorgen und Nöte belasten uns nicht mehr. Wir können uns den Aufgaben im HIER und JETZT widmen, ohne dass der Gedankenpalast in einem immerwährenden Ausnahmezustand verweilen kann.

So können wir uns in die wahre Natur aller Dinge vertiefen, unseren Weg weiter gehen.

Der „Flow“ gehört jetzt zu uns, ist ein Teil von uns geworden, wir selbst sind der „Flow“ geworden.



Wir sind befreit

- Buddha - Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama - ca. 500 vor dem Jahr Null

Das Inkarnationsdrama des Lebens besteht darin, dass man schließlich sein inhärentes Schicksal entdeckt. Wir sind eine Schöpfung des Höchsten Geistes, in dessen Samen der Göttlichkeit die Gottheit wie etwa Jesus verwirklicht werden soll

Flower A. Newhouse - Amerikanische christliche Mystikerin und spirituelle Lehrerin - 1909 bis 1994

Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand

Max Frisch - Schweizer Schriftsteller - 1911 bis 1991



Einmal einen Priester zum Feind haben, auf Wiedersehen zum Frieden

- Sarah Flower Adams - Englische Dichterin - 1805 bis 1848

Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist

Christian Morgenstern - Deutscher Dichter - 1871 bis 1914

Wahrheit ist eine widerliche Arznei; man bleibt lieber krank, ehe man sich entschließt, sie einzunehmen

August von Kotzebue - Deutscher Dramatiker - 1761 bis 1819



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