Klarheit und Achtsamkeit

Geschrieben am 05.04.2021
von Shaolin Rainer


Es ist überliefert, dass Buddha bei der Stadt Assapura im Land der Aiganer eine längere Lehrrede gehalten hat, die zuerst immer weiter mündlich überliefert wurde, bis man sie eines Tages aufgeschrieben hat.

Die Sprache, in der die Aufzeichnung erfolgte, wirkt heute aus der Zeit gefallen, weshalb hier eine moderne Zusammenfassung der Worte Buddhas veröffentlicht wird.



Teil 7: Klarheit und Achtsamkeit

So habe ich gehört:

Buddha sprach: "Ihr angehenden Mönche"

Diese erwiderten: "Ehrwürdiger Herr"

"Was haben wir sonst noch zu tun, in welchen Handlungen sollten wir uns üben? Wir sollten uns in der Achtsamkeit üben, wir sollten achtsam sehen, achtsam denken, achtsam handeln, achtsam sprechen. Aber auch bei allen Handlungen des normalen Lebens, etwa beim Gehen, beim Stehen, beim Tragen, beim Essen und beim Trinken, da müssen wir achtsam sein."



"Egal ob beim Schlafen oder am Tage, beim Yoga und beim stillen Sitzen, beim Kauen und beim Geniessen, auch beim Ausscheiden der Nahrung, beim Anziehen und beim Ausziehen, beim zu Bett gehen und beim Aufstehen, immer wollen wir achtsam handeln, immer klar in unserem Geist sein."



"Auch wenn wir uns sehr bemühen, dann sind wir trotzdem von Scham vor falschem Handeln erfüllt, wir wollen unser Ziel noch stärker schärfen, unser Verhalten verbessern, uns weiterhin läutern, eines Tages nichts mehr erreichen wollen, da dann alles bereits erreicht ist. Dann, wenn wir das körperliche, das geistige, das sprachliche Verhalten vervollkommnet haben, dann sind wir gewachsen. Wenn wir Achtsamkeit in allen Belangen praktizieren, dann können wir zufrieden sein. Aber es gibt immer noch viel mehr zu tun, wir sind noch lange nicht am Ziel angelangt."



"Achtsam beim Essen, achtsam bei den 4 Vertiefungen, achtsam bei den 5 Hindernissen, achtsam bei der Sinneskontrolle, achtsam beim Verhalten und der Lebensweise, auch achtsam bei den verschiedenen Arten des Wissens, so wollen wir sein."

"Völlig egal was wir tun, wir wollen es achtsam und klar angehen, immer wissend, dass wir es noch viel besser machen können, diszipliniert und uns selbst beschützend."

So sprach der Buddha!



Was wollte der Lehrer aller Lehrer seinen Anhängern sagen?

Nach meiner Ansicht wollte er auf die Wichtigkeit von achtsamem Verhalten im täglichen Leben hinweisen. Egal was wir tun, wir sollen es bewußt machen, uns nicht vom Ego ablenken lassen, nicht das Hier und das Jetzt verlassen, bei allen Taten den gegenwärtigen Moment umarmend, egal ob uns die Umstände passen, oder eben nicht.



Selbst wenn wir morgens unsere persönlichen Geschäfte verrichten, auch dann gilt es, Achtsamkeit und Klarheit nicht zu vernachlässigen. Alle Handlungen sind gleichwertig, nichts ist etwas anderem vorzuziehen, egal, ob wir die Menschen und Dinge im Umfeld lieben, oder nicht, alles hat seinen Wert, wir sollen deshalb nicht werten.

Wenn wir unsere Gier nach noch "mehr Leben" überwinden, dann können wir auch den Moment schätzen, dann wird die Achtsamkeit allgegenwärtig.

Der Weg ist das Ziel!





Wir wollen wissensklar handeln

Buddha - Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Achtsamkeit entsteht nicht einfach wie von selbst, nur weil man zu der Überzeugung gelangt ist, dass es nützlich und wünschenswert wäre, bewusster zu leben. Es bedarf vielmehr einer starken Entschlossenheit sowie einer wirklichen Überzeugung vom Wert solchen Tuns, um jene nötige Disziplin aufzubringen, die man als Grundpfeiler einer effektiven Meditationspraxis bezeichnen könnte

Jon Kabat-Zinn - Emeritierter Professor an der University of Massachusetts Medical School in Worcester - geboren 1944

Die Aufmerksamkeit folgt dem Gedanken

Daniela Kolk -



Freude ist genau das, was jetzt geschieht – abzüglich unserer Meinung darüber

Charlotte Joko Beck - US-amerikanische Zen-Lehrerin - 1917 bis 2011

Du findest die Wahrheit nicht in irgendwelchen Büchern oder Worte anderer Menschen. Du findest sie im Klang deiner Seele

Giuseppe Vazzano -

Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsein, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung

Jiddu Krishnamurti - Indischer Philosoph - 1895 bis 1986



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