Diamant-Sutra I

Geschrieben am 22.11.2022
von Shaolin Rainer


„Der ehrwürdige Buddha sprach“

Die Diamant-Sutra hält Dialoge aus Frage und Antwort zwischen dem historischen Buddha und einem seiner Schüler (dem Subhūti) fest.

Diese Sutra kann von ihrer Wichtigkeit her mit der Bibel oder dem Koran verglichen werden. Buddhistische Kernsätzesind in diesem Werk prägend. „Form ist Leere – Leere ist Form“ ist dabei die zentrale Aussage.

Die Authentizität aller Worte der Diamant-Sutra konnte bis heute nicht zweifelsfrei bestätigt werden, es kann nur vermutet werden wer der Author war, und ob der Inhalt ‚geschönt‘ oder gar ‚instrumentalisiert‘ wurde. Sicher aber ist dass hier die Philosophie des historischen Buddhas wenigstens dem Sinn nach weiter gegeben wird.



Übersetzt bedeutet der Titel etwa „Die Vollkommenheit der Weisheit, die so scharf ist, dass sie selbst einen Diamanten spalten kann“.

Das erste Mal ‚aufgeschrieben‘ wurde die Diamant-Sutra in Tibet (etwa 600 Jahre vor Gutenberg die erste Bibel in Deutschland druckte).

Nach dem Studium der Diamant-Sutra soll der Suchende nicht mehr nur die Oberfläche sehen, sondern hinter Begebenheiten, Phänomene und Menschen schauen.



Wie wir etwas wahrnehmen so erscheint es uns. Aber Schein ist nicht immer Sein.
Für Menschen der modernen Zeit fällt der Originaltext aus der heutigen Welt, ist in einer Sprache einer längst vergangenen Epoche verfasst, die antiquiert wirkt und den Spass am Lesen nimmt. In ihrer ursprünglichen Fassung finden nicht viele Interessierte Zugang zu den Worten und der Weltsicht des historischen Buddhas.

Daher habe ich mir die Freiheit genommen, die Worte Buddhas in moderne Sätze zu kleiden.

Kapitel I "Der ehrwürdige Buddha sprach"

„Schüler, du musst wissen, dass die Bedeutung meiner Lehren jenseits von Gedanken und Worten liegt“.

Was wollte der Buddha seinem Schüler also sagen?

Meiner Meinung nach ist hier die Selbst-Energie gemeint, die aus Worten, Gedanken, Menschen oder auch Dingen entspringt.

Ein Glas Wasser hat kaum Energie, eine Welle jedoch schon. Beides ist nur H2O.
Wo ist hier die Logik, wie verhalten sich die Zustände untereinander?

Manche Worte verbreiten sich wie ein "Lauffeuer" (I have a dream), andere verhallen ungehört im Raum.

Manche Gedanken verändern ganze Länder und Regionen (Marx - Das Kapital), andere verfliegen auf dem Weg ins Bad.

Manche Menschen haben Selbst-Energie (etwa Muhammad Ali), andere können sich nicht selbst die Schuhe zubinden.

Selbst manche Dinge haben ihre eigene Energie, die Selbst-Energie. Etwa ein besonderes Kunstwerk wie die Mona Lisa. Tausende Menschen wollen es sehen, das Bild daneben geht komplett unter.



Und wenn Leere Form ist, und Form ist Leere, was bedeutet das dann in unserem täglichen Leben? Was ist die Bedeutung jenseits von Gedanken und Worten?

Die erste Frage des Schülers im Frage und Antwort-Spiel mit dem Lehrer war: Erhabener, wie soll man den Geist am besten lenken? Der ehrwürdige Buddha sprach, Schüler, durch die Überwindung des Leids. Wer das Leid überwindet kann das Nirvana erreichen. Doch keiner kann über alles Leid hinausgelangen, Leid wird immer ein Teil der Menschen bleiben. Doch die Art wie wir mit dem Leid umgehen, die kann verändert werden. Gut ist nicht immer gut, und schlecht ist nicht immer schlecht. Je nachdem wie wir es betrachten, ob mit Gelassenheit oder im Zorn, das Ergebnis der Betrachtung der gleichen Sache kann die Sache sogar selbst komplett verändern.

Leere ist Form, und Form ist Leere.

Ein begabter Fussballlehrer sagte einst: „wie Flasche leer“



So wie ein fester Fels vom Wind unerschüttert ist, so sind auch die Weisen unerschüttert von Lob oder Schuld

Buddha - Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Lassen Sie uns den Luxus der Stille haben

- Jane Austen - Britische Schriftstellerin - 1775 bis 1817

Von allen, die auf Erden ich gekannt, Ich nur zwei Arten Menschen glücklich fand: Den, der der Welt Geheimnis tief erforscht, Und den, der nicht ein Wort davon verstand

Omar Khayyam - Persischer Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter - 1048 bis 1131



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