Macht ein Baum, der im Wald umfällt, auch dann ein Geräusch, wenn niemand da ist, und keiner es hört?
Gibt es überhaupt Geräusche, wenn sie keiner hören kann?
Nein, wohl nicht!
Ein Geräusch ist etwas, was in unserem Gehirn entsteht, hervorgerufen durch ein physikalisches Kontinuum an Schwingungen.
Es kommt zum Geräusch durch die Wahrnehmung des Menschen, der es hört, als Empfänger der Schallwellen. Diese Wellen verbreiten sich in der Luft bis zu den Ohren, werden in elektrische Impulse umgesetzt, die dann vom Gehirn als Geräusche verarbeitet werden.
Also ohne Empfänger kein Geräusch, nur Wellen!
Der außergewöhnliche Physiker Richard Feynman umschrieb die Antwort auf die obige Frage mit „einer Empfindung von Lärm“. Nach dem brillanten John Locke würden "Dinge unabhängig von unserer Erfahrung existieren können“. In der Philosophiegeschichte entbrannte ein immer währender Streit um das Thema, der bis heute ungelöst scheint.
Wenn wir ein Geräusch als reine Sinnesempfindung erklären, dann kommen zwangsläufig Widersprüche zu unserem „Geräusch durch einen fallenden Baum im Wald" auf.
Und wie verhält es sich weiterhin mit "aufgezeichneten Geräuschen", etwa der Musik aus einem Kopfhörer, oder wenn das Geräusch des fallenden Baumes vom Band wiedergegeben wird, das entspräche dann einer Wahrnehmungstäuschung, schließlich fällt der Baum nicht „jetzt“ um, er ist ja viel früher umgefallen.
In unserer modernen Welt sind „Geräusche“ meist aufgezeichnete, manipulierte und mittels Klangquellen (Lautsprecher etc.) übertragene „Konserven“, also nicht authentisch, wir „wissen“ nicht was „echt“ ist, und was „falsch“.
In der multimedialen neuen Welt haben wir den Überblick verloren, was ist Wirklichkeit?
So ergeht es uns auch, wenn wir Bilder oder Filme betrachten! Auch diese stellen nur einen "schönen Schein" dar, was wir sehen passiert ja auch in diesen Fällen nicht "in Wirklichkeit".
Fluide Klänge, schillernde Bilder, alles nur "Schall und Rauch".
Die „Geräusche“ und „Bilder“ entführen uns aus Zeit und Raum, führen uns in eine illusorische Welt, voll von falschen Lauten, verzerrten Darstellung, alles eben nicht echt!
Wenn wir den fallenden Baum hören, ihn aber nicht sehen, ist der Baum dann überhaupt umgefallen?
Was, wenn wir einem Blinden, der noch nie einen Baum umfallen hörte, dass „Geräusch“ eines fallenden Baumes erklären?
So, liebe Leser, jetzt sind wir wieder bei Buddha, denn dies ist ein buddhistischer Blog.
Buddha sagte, dass das Leben nur ein Traum sei, aus dem es zu „erwachen" gilt. So wie die „Geräusche“ und die „Bilder“ eben auch.
Und ich versuche, denen, die noch nicht „erwacht" sind, die „Erleuchtung“ zu erklären.
„Hören“ Sie das Geräusch, sehen Sie das „Bild"?
Buddha fand die „Erleuchtung“, so wie Newton die Schwerkraft. Beides kann man nicht sehen, und nur sehr schwer erklären.
Wer Lust begehrt, begehrt Leid
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Religion ist eine Kultur des Glaubens; Wissenschaft ist eine Kultur des Zweifel
- Richard Feynman - US-amerikanischer Physiker - 1918 bis 1988
Glück und Unglück sind zwei Zustände, deren äußerste Grenzen wir nicht kennen
- John Locke - Englischer Philosoph - 1632 bis 1704
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean
- Isaac Newton - Englischer Physiker - 1643 bis 1727
Wie gross kleine Geräusche in der Stille werden
- Cornelia Funke - Deutsche Kinderbuchautorin - geb. 1958
Auch das lauteste Getöse großer Ideale darf uns nicht verwirren und nicht hindern, den einen leisen Ton zu hören, auf den alles ankommt
- Werner Heisenberg - Deutscher Physiker - 1901 bis 1976
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