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Die Leiden, unter denen wir leiden, die sind nicht nur vom Karma über uns ausgeschüttet worden, nein, viele Schmerzen haben wir uns selbst zugefügt. Etwa, weil wir uns in unserem unersättlichen Durst auf Befriedigung immer neue Wünsche ausdenken, dann enttäuscht sind, wenn nichts davon eintrifft.
Oder, weil wir ständig in der Vergangenheit verhaftet sind, immer und immer wieder die Momente durchleben, in denen wir "so" glücklich waren, dann feststellen, dass es jetzt eben nicht so ist.
Auch, weil wir uns die Zukunft ausmalen, so wie wir es eben "haben" wollen, dann in der Realität feststellen, dass wir eben nicht "Superman" sind.
Da täuschen wir uns lieber selbst, gaukeln uns etwas vor, sehen die Welt, so wie sie uns gefällt. Und wir werden weiter enttäuscht, ein um das andere Mal.
C. Täuschung
Was machen wir uns nicht alles vor, wir wollen, dass wir glücklich sind, wir wollen, dass wir mit dem Job und dem Umfeld zufrieden sind, wir wollen die vielen Dinge, die eben schiefgehen, solange nicht sehen, wie wir es eben vermeiden können.
Hier genau setzt die Lehre Buddhas an, wir sollen "hinter die Kulissen" blicken, die Dinge nicht so verdrehen, als dass sie dann unseren Vorstellungen entsprechen, sondern alles so annehmen, wie es eben ist. Das setzt eine große Portion an Mut voraus, denn meist ist die "Wirklichkeit" abstoßend, wenig erfreulich, einfach nicht wie im Hollywood-Streifen. Selbsttäuschung, das ist etwas sehr unangenehmes, denn es kommt garantiert das böse Erwachen, wenn nicht heute, dann eben morgen.
Der Rettungsanker hier ist der Chan-(Zen)-Buddhismus, der uns die Chance bietet, hier zuerst einmal den Leiden zu entfliehen. Nach Buddha sind die Leiden unnötig, selbstgewählt. Nach dem "Erwachen" gibt es keine Leiden mehr, der Mensch ist bereits im Nirvana.
Klar können Sie sich noch eine Weile selbst täuschen, noch ist das Fleisch noch nicht ganz welk, die Zähne sind "noch" drin, die Beine "wollen" noch. Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Ihnen der Verfall erspart bleibt, dass alles so bleibt, wie es jetzt gerade ist?
Sie werden vergehen, Ihre Familie wird (einer nach dem anderen) gehen, alle Ihre Besitztümer werden verrosten und verrotten, nichts wird bleiben, selbst der Planet wird zerfallen. Wer sich weiterhin täuschen mag, der wird enttäuscht werden.
Nichts ist für die Ewigkeit, kein Lebewesen macht da eine Ausnahme.
Trotzdem gilt: Der Weg ist das Ziel!
In den nächsten Tagen lesen Sie weiter zum Themenschwerpunkt "Was ist Chan?"
Wegen einfacher Sinnesvergnügen riskiert er den Tod durch Hunger und Durst
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Der Krieg ist ein Weg der Täuschung
- Sunzi - Chinesischer General und Militärstratege - 544 bis 496 vor dem Jahr Null
Wie sanft ist doch die Täuschung
- Niccolo Machiavelli - Florentinischer Politiker und Diplomat - 1469 bis 1527
Ent-Täuschung = frei von Täuschung
= frei von selbstgebauten Erwartungen
= frei von selbsterdachten Bildern
= frei von Illusionen
= frei von Projektionen
- Anita Ludwig - Fachtherapeutin für Psychotherapie - geboren 1964
Die Täuschung geht immer weiter als der Verdacht
- François VI. de La Rochefoucauld - Französischer Literat - 1613 bis 1680
Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zugrunde, daß die sogenannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien
- Ludwig Wittgenstein - Philosoph des 20. Jahrhunderts - 1889 bis 1951
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