Meditation ist eine der zentralen Praktiken des Buddhismus, einer Religion und/oder Philosophie, die auf den Lehren von Siddhartha Gautama, dem historischen Buddha, basiert. Ziel der buddhistischen Meditation ist es, Achtsamkeit, Mitgefühl und Weisheit zu kultivieren, um das Leiden zu überwinden und die Erleuchtung zu erlangen.
Doch wie hat der Buddha selbst meditiert? Welche Art der Meditation hat er gelehrt und selbst praktiziert?
Die Quellen, die uns über das Leben und die Lehren des Buddha berichten, ist der sogenannten Pali-Kanon, eine Sammlung von Schriften, die in der Sprache Pali verfasst sind. Diese Schriften enthalten unter anderem die Sutras, die Reden des Buddha, die von seinen Schülern mündlich überliefert und später schriftlich festgehalten wurden. Aus diesen Sutras können wir einige Hinweise über die Art der Meditation, die der Buddha praktiziert hat, entnehmen.
Zunächst ist zu bemerken, dass der Buddha nicht nur eine einzige Art der Meditation gelehrt hat, sondern verschiedene Techniken für verschiedene Zwecke und Personen. Er passte seine Anweisungen an die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Neigungen seiner Schüler an. Er ermutigte sie, verschiedene Methoden auszuprobieren und zu sehen, welche für sie am besten funktionieren. Buddha sagte: "Schüler, ich lehre euch diese Dinge nicht, damit ihr euch an sie klammert oder sie für wahr haltet, sondern damit ihr sie untersucht und erprobt. Wenn ihr seht, dass sie zu eurem Wohl und dem Wohl anderer führen, dann sollt ihr sie praktizieren." (Kalama Sutra)
Dennoch lassen sich zwei Hauptarten der Meditation im Buddhismus unterscheiden, die der Buddha selbst praktiziert und gelehrt hat: Shamatha und Vipassana. Diese beiden Arten der Meditation ergänzen sich gegenseitig und führen zu einem tieferen Verständnis der Wirklichkeit.
Shamatha bedeutet wörtlich "ruhiges Verweilen" und bezeichnet einen Geisteszustand der Konzentration, Ruhe und Frieden. Um Shamatha zu kultivieren, wählt der Meditierende ein Meditationsobjekt, wie zum Beispiel den Atem, ein Mantra, ein Bild oder ein Gefühl, und richtet seine Aufmerksamkeit immer wieder darauf aus. Dabei lässt er alle anderen Gedanken, Emotionen und Sinneseindrücke los. Durch diese Übung wird der Geist fokussiert, klar und stabil. Shamatha ist die Grundlage für weitere Meditationen, da sie die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und Sammlung fördert.
Vipassana bedeutet "Einsicht" und bezeichnet eine Art der Meditation, die auf der Konzentration, die durch Shamatha entwickelt wurde, aufbaut. Bei Vipassana wird das Meditationsobjekt genauer untersucht und analysiert, um seine wahren Eigenschaften zu erkennen. Dabei werden drei grundlegende Merkmale der Existenz betrachtet: Vergänglichkeit, Leidhaftigkeit und Nicht-Selbst. Durch diese Einsicht wird der Meditierende von falschen Vorstellungen und Anhaftungen befreit und erlangt Weisheit und Erleuchtung.
Der Buddha hat beide Arten der Meditation unter dem Bodhi-Baum praktiziert, als er die Erleuchtung erlangte (oder zeitnah davor). Er hat auch seine Schüler angewiesen, diese beiden Arten der Meditation zu üben, um seinem Beispiel zu folgen. Er sagte: "Dies ist der einzige Weg, Schüler, zur Reinigung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Klage, zur Vernichtung von Schmerz und Trauer, zur Erreichung des rechten Pfades, zur Verwirklichung des Nirvana, nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit." (Satipatthana Sutra)
Die vier Grundlagen der Achtsamkeit sind: Achtsamkeit auf den Körper, Achtsamkeit auf die Gefühle, Achtsamkeit auf den Geist und Achtsamkeit auf die Geistesobjekte. Diese vier Bereiche umfassen alle Aspekte der menschlichen Erfahrung und sind die Objekte der Vipassana-Meditation. Durch die Anwendung von Achtsamkeit auf diese vier Bereiche kann der Meditierende die Wahrheit über sich selbst und die Welt erkennen und sich von Leid und Unwissenheit befreien.
Die Art der Meditation, die der Buddha praktiziert hat, ist also eine Kombination von Shamatha und Vipassana, die zu einem Zustand der Erleuchtung führt. Diese Art der Meditation ist nicht nur für den Buddha selbst, sondern für alle Wesen zugänglich, die den buddhistischen Weg gehen wollen. Der Buddha hat uns die Methode gezeigt, aber wir müssen sie selbst praktizieren, um die Früchte zu ernten. Wie er sagte: "Bhikkhus, ihr seid eure eigene Zuflucht, ihr seid euer eigenes Licht. Es gibt keine andere Zuflucht, es gibt kein anderes Licht. Deshalb sollt ihr euch selbst zum Licht machen und euch selbst zur Zuflucht nehmen." (Mahaparinibbana Sutra)
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