Die Fata Morgana

Geschrieben am 09.10.2024
von SR


Diese Geschichte aus der Zeit Buddhas ist etwa 2500 Jahre alt.

Buddha hatte viele Schüler.

Einen von ihnen schickte er in den Wald, um dort zu meditieren.

Wie wir alle wissen, ist das Ziel des Buddhismus, Erleuchtung zu erlangen.

Aber egal, was dieser Schüler tat, die Erleuchtung wollte sich nicht einstellen.

Egal wie sehr er meditierte, egal wie sehr er die Worte des Buddha in die Tat umsetzen wollte.



Deshalb beschloss er, noch einmal zum Buddha selbst zu gehen, um mit ihm darüber zu sprechen.

Er dachte bei sich, dass es vielleicht andere Übungen gäbe, die für ihn besser geeignet wären. Er machte sich auf den Weg.

In Indien ist es sehr heiß und es gibt viele Luftspiegelungen. Eine Fata Morgana ist eine solche Spiegelung, eine Art Lichtablenkung durch unterschiedlich warme Luftschichten, die auf einem optischen Effekt beruht.

Vor den Augen des Schülers erscheint eine wunderschöne Stadt. Paläste, Türme, Märkte. Er sah Menschen.

Doch als er näher kam, zerplatzte die Fata Morgana wie eine Luftblase.


Die totale Spiegelung war zu Ende.

Da dachte der Jünger Buddhas: So wie mir diese Luftspiegelung real erschien, es aber nicht ist, so ist auch mein Dasein nicht wirklich.

Denn da ich geboren werde und sterben muss, bin ich dem Verfall unterworfen.

Und darum kann ich auf die Dauer nicht wirklich sein.

Der Jünger setzte sich unter einen Baum und begann darüber nachzudenken.

Es wurde Abend und er musste seinen Weg fortsetzen.

Als er einen Fluss sah, nahm er ein Bad und setzte sich dann am Ufer in den Schatten.



Das Wasser schäumte an den Stromschnellen, und er beobachtete interessiert die Blasen, die sich bildeten.

Der Schaum auf dem Wasser kam und ging.

Auch diese Beobachtung brachte ihn zum Nachdenken.

Er dachte: "Mein Dasein ist wie diese Schaumblasen. Ich bin entstanden und werde eines Tages vergehen, wie diese Blasen.

Auch diese Erkenntnis machte ihn nachdenklich und ließ ihn weiter meditieren.

Er blieb unter diesem Baum und schlug dort sein Lager auf.

In seiner Meditation wurden die Fata Morgana und die Wasserblasen eins.

Immer tiefer versank er in seine Meditation und kam der Wahrheit der Dinge immer näher.



Nach einigen Tagen setzte er seine Reise zum Buddha fort und erzählte ihm von seinen Erlebnissen und Begebenheiten auf dem Weg.

Mit Interesse hörte sich Buddha die Geschichte seines Schülers an.

Ja, du hast recht erkannt, sagte er zu ihm.

Betrachte die Dinge in deinem Geist genauer und vertiefe deine Meditation über diese Themen.

Wir sind wie eine Fata Morgana oder wie Blasen auf dem Wasser.

Wie die Blasen entstehen, so vergehen sie.

Die Fata Morgana, erscheint vor deinen Augen und plötzlich ist sie verschwunden.

Wenn du diese Zusammenhänge verstehst und dir daraus die Wahrheit bildest, die wirklich den Realitäten entspricht, dann kommst du deiner wahren Natur immer näher.

Dann kann dich nichts mehr berühren, weder Wunsch noch Wille noch Illusion.



Buddha sagte einmal: "Meditation bringt Weisheit; fehlende Meditation hinterlässt Unwissenheit."

“Meditation ist nicht Flucht vor der Welt, sondern ein Weg, sich mit ihr in Einklang zu bringen.”

Thich Nhat Hanh -

“Die Stille ist nicht leer, sie ist voller Antworten.”

Unbekannt -

“Meditation ist die Entdeckung, dass der Punkt des Lebens immer im gegenwärtigen Moment liegt.”

Alan Watts -

“In der Meditation geht es nicht darum, den Geist zu kontrollieren, sondern darum, ihn loszulassen.”

Jon Kabat-Zinn -

“Meditation ist die Zunge der Seele und die Sprache unseres Geistes.”

Jeremy Taylor -



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