Ein buddhistischer Mönch

Geschrieben am 14.02.2025
von SR


Hier der Text eines Freundes (er möchte anonym bleiben), der sich überlegt ein buddhistischer Mönch zu werden:

Die Entscheidung, ein buddhistischer Mönch zu werden, ist eine tiefgründige und weitreichende Überlegung. In den stillen Momenten, wenn ich mich in der Meditation versenke und die leisen Stimmen meines Geistes höre, stelle ich mir immer wieder die Frage, ob es mein Weg ist, dieses Leben der vollständigen Hingabe an den Dharma zu wählen. Was bedeutet es, ein Mönch zu sein? Und was würde es mir bringen – sowohl in meinem inneren Leben als auch in der Welt um mich herum?



Der Ruf, den ich fühle, ist der nach einem Leben in Einfachheit und Ruhe. Ein Mönch lebt in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Buddha, der in seiner Weisheit und Mitgefühl den Weg zum inneren Frieden und zur Befreiung vom Leiden aufgezeigt hat. Als Mönch könnte ich mich voll und ganz der Praxis der Meditation und des Studiums der Lehren widmen, ohne Ablenkungen durch das tägliche Leben. In dieser reinen Hingabe könnte ich meine eigene geistige Entwicklung vertiefen, den Karmischen Zyklus durchbrechen und schließlich Erleuchtung erlangen. Es gibt etwas tief Erfüllendes in der Vorstellung, den weltlichen Bindungen zu entkommen, das Selbst loszulassen und in der Leere und Weisheit des Dharma zu ruhen.


Aber auch Zweifel kommen auf. Ein Leben als Mönch bedeutet, die enge Bindung zur Welt zu lösen – und vor allem, sich von Familie und Freunden zu verabschieden. Wird das nicht Einsamkeit und Verlust mit sich bringen? Verliere ich nicht die Möglichkeit, in der Welt Gutes zu tun, wenn ich mich völlig aus der Gesellschaft zurückziehe? Bin ich bereit, die Verantwortung für mein eigenes Leben in dieser Form abzugeben, die Regeln des Klosters zu befolgen, die Disziplin und das Zurückhalten von persönlichen Wünschen zu praktizieren? 



Ich frage mich auch, ob mein Wunsch nach einem „höheren“ Leben vielleicht von einem inneren Bedürfnis nach Flucht aus den Schwierigkeiten und Herausforderungen der Welt herrührt. Könnte ich, anstatt mich vollständig zu isolieren, nicht auch in der Welt verbleiben und auf meine eigene Weise, in kleinen Taten, Mitgefühl und Weisheit verbreiten? 

Der Buddha selbst war ein Mann, der die Welt gesehen hat und sie nicht in den Rücken gekehrt hat, sondern sie mit einem klaren, offenen Herzen betrachtete.

In der Meditation finde ich immer wieder den gleichen Gedanken: Es geht nicht darum, den richtigen oder falschen Weg zu wählen, sondern im Moment die Entscheidung zu treffen, die aus tiefster Achtsamkeit und innerer Klarheit hervorgeht. Vielleicht ist es nicht die äußere Entscheidung, die zählt, sondern die innere Haltung. 



Ob als Mönch oder als gewöhnlicher Mensch – die Praxis des Buddha ist überall. Vielleicht ist der wahre Weg nicht der, sich in eine äußere Form zu zwängen, sondern das, was immer schon da ist, in sich zu erwecken: die Weisheit, das Mitgefühl, die Erkenntnis der wahren Natur aller Dinge. 

Der Weg der Erleuchtung kann genauso im alltäglichen Leben wie im Kloster gefunden werden, wenn der Geist bereit ist, sich der Wahrheit zu öffnen. Ja, ist mein Geist bereit?

Auch stellen sich weitere Fragen für mich:

Aber was bedeutet das für mich? 

Kann ich ohne Sexualität leben?

Was ist, wenn ich den Verlockungen der modernen Welt dann nicht widerstehen kann und scheitere?



Nun, all die Dinge gehen mir durch den Kopf, auch ist es in Deutschland sehr schwierig überhaupt ein Kloster zu finden, das mich aufnehmen würde.

Deshalb, lieber Rainer, bitte ich Dich, mir zu raten.

In tiefer Verbundenheit,

Dein X



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