Was wirklich zählt

Geschrieben am 11.04.2025
von SR


Was ich in all den Jahren meiner Chan-Praxis erkannt habe, ist, dass wahre Spiritualität auf Bewusstheit und innerer Ausrichtung beruht.

Im Kern bedeutet sie, die tiefere Wirklichkeit hinter den Erscheinungen zu erkennen – sei es die eigene Natur, das Wesen des Lebens oder selbst die Essenz einer einfachen Tasse Tee. Letztlich gibt es keinen Unterschied zwischen ihnen. Ebenso besitzt jede Handlung ihre eigene Essenz, ihren eigenen Geist.



Daher spricht man im Chan-Buddhismus vom „Chan des Teetrinkens“, vom Arrangieren von Blumen oder sogar vom Fegen eines Weges. Wenn von der Chan-Haltung in einer Tätigkeit die Rede ist, meint man den reinen, vollkommen gegenwärtigen, durchleuchteten Ausdruck dieser Handlung.

Jede wirklich erwachte Handlung zeichnet sich durch vier Merkmale aus: Sie geschieht ohne Ego, entspringt der Spontaneität, ist von Klarheit durchdrungen und drückt Ganzheit aus.


Achtsamkeit – oft als zentrales Element spiritueller Praxis betrachtet – ist der Schlüssel, um den Geist aus seinen gewohnten Bahnen zu befreien.

Anstatt ständig in inneren Geschichten verstrickt zu sein, lenkt Achtsamkeit den Fokus direkt auf das, was geschieht – auf den reinen Moment, jenseits von Konzepten und Interpretationen. Ohne diese bewusste Verschiebung der Wahrnehmung, weg von gedanklichen Konstruktionen hin zur unmittelbaren Erfahrung, verliert sich Spiritualität leicht in Illusionen, Wunschdenken oder dogmatischem Glauben.

Nur wenn wir aufhören, uns mit unseren Gedanken und mentalen Erzählungen zu identifizieren, können wir aus der Illusion eines getrennten Selbst erwachen und in direkten Kontakt mit unserer wahren Natur treten.



Achtsamkeit ist das unsichtbare, aber essenzielle Element, das allen Wegen des Erwachens zugrunde liegt. Ob im stillen Sitzen, im achtsamen Gehen oder in alltäglichen Tätigkeiten – in jedem Moment besteht die Möglichkeit, tiefer in das Hier und Jetzt einzutauchen.

Der Buddha selbst hat nicht durch komplizierte Theorien oder Glaubenssätze Erleuchtung erlangt, sondern durch unmittelbare Erfahrung, durch radikale Präsenz. Jeder, der wirklich erwachen will, muss genau hier ansetzen: in der vollkommenen Hingabe an den gegenwärtigen Augenblick.



Buddha sagte einmal: „Ein angenehmes Leben ist nicht durch äußere Umstände bestimmt, sondern durch den inneren Frieden.“




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