Geben ist seliger denn nehmen.
Diese goldene Regel steht so ähnlich schon in der Bibel.
Wenn wir stets versuchen, Gutes zu tun und zu bewirken, wenn wir anderen Menschen aus ihren Nöten helfen, ihnen die Ängste nehmen, dann sind auch wir auf einem guten Weg. Wichtig dabei ist allerdings, dass wir nicht deswegen geben, weil wir ein guter Mensch sein wollen, sondern deswegen geben, weil wir ein guter Mensch sind. Wir sollen mit Freude geben, ohne eine Erwartungshaltung, ohne auf ein Gegengeschenk zu hoffen. Wenn wir so geben, dann geben wir freudig. Wenn wir jedoch aus Hintergedanken geben, dann geben wir mit einem Makel.
Ich persönlich habe am Geben und auch am Spenden Freude und zwar an der Sache selbst, weniger an dem, was dabei hinten rauskommt.
Wer aus den richtigen Gründen gibt, der ist ein weiser Mensch.
Dann folgt aus dem Schenkungsprozess auch Ruhe und Frieden. Und wer so gibt, der lebt auch ganz anders.
Der hat keine Furcht mehr, Dinge zu verlieren, seinen Besitz, sein Geld, seinen Reichtum abzugeben. Nein, der Geben gelernt hat und der aus den richtigen Gründen gibt, der hat keine Angst mehr vor dem Verlust.
Ich sage euch nicht, dass Reichtum oder Besitz etwas Geringe ist.
Es ist einfach schön, eine neue Wohnung zu beziehen oder ein neues Auto zu kaufen, einen neuen Computer oder andere Dinge, die von Wert sind, anzuhäufen.
Das heißt aber nicht, dass wir mit Herz und Seele an diesen Gegenständen haften sollten.
Uns ist die Nutzung dieser Gegenstände für eine gewisse Zeit erlaubt worden.
Das Schicksal hat diese Gegenstände in unser Leben gegeben. Und genauso, wie das Schicksal uns die Gegenstände gab, genauso können wir sie weitergeben und damit Freude in einem anderen Leben verursachen.
Als Buddhisten wissen wir, dass nichts von Dauer ist, nichts bleibt und schon gar nichts bei mir.
Alles ist nur geliehen.
Wer also an seinen vergänglichen Dingen haftet, der wird sich selbst belasten.
Er wird seine Freiheit verlieren, denn die Dinge werden Besitz über ihn bekommen. Wer aber gerne und gut schenkt, der wird Freiheit erlangen, denn die Dinge haben dann keinen wirklichen Wert mehr für ihn.
Sie sind nur so viel wert, wie er oder sie ihnen eben selbst zugesteht.
Und wenn du Nöte und Sorgen in deiner Umgebung siehst, dann überleg dir doch, wie du diese Sorgen und Nöte heilen könntest, wie du als Schenkender dem Beschenkten eine Freude machst und nicht nur deswegen, weil du ein guter Buddhist oder guter Christ sein möchtest. Nein, einfach deswegen, weil du dem Beschenkten jetzt und hier eine Freude machen möchtest, mit Dingen, die sowieso vergänglich sind.
Nichts wird bleiben, alles wird sich in seine Einzelteile auflösen. Jedes Atom wird für sich sein.
Was jetzt gerade noch ein iPhone ist, ist in 100 oder 1000 Jahren nur noch eine Ansammlung von Atomen.
Ja, wir Menschen haben die Angewohnheit, an wirklich alles seine Erwartungshaltung zu stellen, aber ich sage dir, beim Schenken ist diese falsch.
Wenn du aus ganzem Herzen schenkst, dann darfst du damit nichts verbinden. Du gibst einfach freigiebig. Du empfindest beim Geben selbst die Freude, die du auch beim Empfangen finden würdest. Jeder von uns kennt Menschen, die beim Verlust von materiellen Dingen ins Wehklagen ausbrechen, die jammern und gar traurig und depressiv sind. Diese Menschen trifft der Verlust meist doppelt und dreifach.
Einmal dann, wenn er wirklich eingetreten ist und dann nächstes Mal dann, wenn sie dieses Gefühl noch einmal durchleben, weil ihnen das Gehirn einen Streich spielt. Jedes Mal, wenn wir die Gefühle neu durchleben, denkt unser Hirn, dass dieses Gefühl jetzt echt ist und wir versetzen uns selbst in eine Art Schockstarre. Denjenigen unter uns, denen aber klar ist, dass alles, was sie jetzt erhalten, eines Tages wieder weg sein wird, die können auch nichts wirklich verlieren. Wer jetzt bereits erkannt hat, dass alles, was er erhält, auch wieder verloren gehen wird, derjenige schreitet den Weg des Buddhismus fort.
Wer eine Erwartungshaltung hat, der entwickelt eine zerstörerische Kraft in sich selbst!
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