Der Frust sitzt tief

Geschrieben am 24.05.2025
von SR


Viele Menschen sind frustriert über die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, und über den Zustand unseres Planeten. Doch führt diese Frustration dazu, dass wir die drängenden Probleme der Menschheit lösen oder verstärken wir sie sogar? Es scheint, als ob die Welt nicht noch mehr Ärger braucht, als sie ohnehin schon trägt. Was sie wirklich braucht, ist mehr Liebe, die in Taten umgesetzt wird. Vielleicht ist es die Liebe, die Du tief in Dir trägst, die in Form von Empörung zum Ausdruck kommt, weil Du sie noch nicht voll erkannt oder wirklich angenommen hast.

Wenn Du die wahre Tiefe der Liebe, die Dich umgibt, wirklich sehen könntest, würdest Du Dich
vielleicht nicht mehr von Ärger oder Angst leiten lassen. Wahre Liebe wird oft übersehen und
wenn sie nicht ausgedrückt wird, kann sie sich in negativen Gefühlen wie Wut manifestieren. Doch
Liebe, die zum Ausdruck kommt, schafft den Raum für noch mehr Liebe – sie wächst, gedeiht und
verbreitet sich. Dieser Gedanke erinnert stark an den Buddhismus, der uns lehrt, dass wahre
Erfüllung nicht im Festhalten an negativen Gefühlen wie Hass oder Ärger liegt, sondern im
Loslassen und der Praxis von Mitgefühl.



Die buddhistische Weisheit zeigt uns, dass Liebe mehr ist als ein flüchtiges Gefühl. Sie ist ein Akt
der Entschlossenheit und des Mutes. In der Praxis des Mitgefühls finden wir die Möglichkeit, uns
von negativen Emotionen zu befreien und unsere Herzen für die Welt um uns herum zu öffnen.
Dies ist der wahre Weg, um Veränderung zu bewirken – nicht durch Empörung, sondern durch die
bewusste Entscheidung, in Liebe zu handeln.

Du bist ein Teil dieses großen Ganzen, das sich ständig verändert, und Deine innere Haltung hat
einen direkten Einfluss darauf, wie Du die Welt wahrnimmst. Wenn Du Dich in Liebe und Mitgefühl
übst, wirst Du merken, dass diese positiven Gefühle nach außen strahlen und die Welt ein Stück
weit heilen können. Wahre Liebe ist kein passives Gefühl, sondern eine aktive Kraft, die in der
Lage ist, die Welt zu verändern, wenn wir bereit sind, sie zu leben und auszudrücken.
Erinnere Dich daran, dass wahre Stärke nicht darin liegt, was Du ablehnst oder bekämpfst,
sondern darin, wie Du in Liebe auf das Leben reagierst. In diesem Sinne ist jeder Moment eine
Gelegenheit, mit einem offenen Herzen zu handeln.


Buddha lehrte uns, dass wahre Veränderung aus der inneren Haltung kommt, und dass unser
Geist der Schlüssel zu einem friedlichen und mitfühlenden Leben ist. Eine seiner bekanntesten
Geschichten, die das Thema der Liebe und des Mitgefühls aufgreift, ist die Geschichte von
Angulimala. Dieser Mann war einst ein berüchtigter Mörder, dessen Hass und Wut ihn antrieb,
Unzählige zu töten. Doch als er auf den Buddha traf, zeigte sich eine ganz andere Art der
Reaktion.

Angulimala verfolgte den Buddha mit dem festen Plan, ihn zu töten. Doch der Buddha blieb ruhig
und unbeeindruckt, während er weiter ging. Der Mörder rief ihm zu: „Halt! Warum läufst du vor mir davon?“ Der Buddha antwortete mit einer tiefen Weisheit: „Ich laufe nicht vor dir davon, sondern du läufst vor dir selbst davon. Du bist derjenige, der in Hass und Zorn lebt, und du bist derjenige, der sich selbst zerstört.“



Diese Worte trafen Angulimala tief, und in diesem Moment begann er zu erkennen, dass sein
Schmerz und seine Wut nicht aus der Welt um ihn herum stammten, sondern aus seiner eigenen
inneren Zerrissenheit. Er war erschüttert von der unerschütterlichen Ruhe und Liebe des Buddha,
der ihn nicht verurteilte, sondern Mitgefühl zeigte. In der buddhistischen Tradition heißt es, dass
der Buddha selbst die Fähigkeit besaß, das Leid der anderen zu verstehen und mitfühlend zu
handeln, ohne sich von negativen Gefühlen leiten zu lassen. Dies ist ein wahres Beispiel für die
transformative Kraft der Liebe.

Es gibt auch die Geschichte von Devadatta, einem weiteren der Buddhas Anhänger, der den
Buddha verraten wollte. Devadatta versuchte immer wieder, den Buddha zu stürzen und sich
selbst an seine Stelle zu setzen. Trotz dieser Angriffe zeigte der Buddha keine Rache oder Zorn.
Stattdessen sprach er von Mitgefühl und der Bedeutung, selbst im Angesicht von Feindseligkeit
den Weg des Friedens zu gehen. Der Buddha wusste, dass wahre Stärke nicht im Kampf liegt,
sondern im Überwinden von Hass durch Mitgefühl und Vergebung.



Diese Geschichten zeigen uns, wie Buddha inmitten von Konflikten und Aggressionen nicht in
Empörung verfiel, sondern mit Liebe und Weisheit antwortete. Er lehrte uns, dass der Weg zur
Heilung nicht durch die Bekämpfung von äußeren Feinden, sondern durch die Transformation des
eigenen Geistes und Herzens führt. Wenn Du die Geschichten des Buddha reflektierst, wirst Du
verstehen, dass wahre Stärke nicht darin besteht, zu widerstehen oder sich zu wehren, sondern in
der Fähigkeit, den Geist in Frieden zu halten und die Liebe in alle Ecken des Lebens
auszustrahlen.

In einer Welt voller Ärger und Konflikte ist es der Buddha, der uns daran erinnert, dass wahre
Veränderung von innen kommt. Die Liebe, die Du in Deinem Leben kultivierst, ist die Quelle der
Heilung, und durch Mitgefühl kannst Du die Welt um Dich herum positiv beeinflussen. So wie der
Buddha in seiner Weisheit die Menschen dazu einlud, in ihrem eigenen Inneren Frieden zu finden,
kannst auch Du in Deinem Leben die Kraft der Liebe erfahren – als eine aktive, heilende Kraft, die
aus Deinem Herzen heraus strahlt.




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