Als Buddhist mit den Fehlern leben

Geschrieben am 14.07.2025
von SR


Fehler zu machen gehört zum Menschsein – auch als Buddhist. Der Pfad zur Erleuchtung ist kein gerader, fehlerfreier Weg, sondern ein Weg der Übung, des Lernens und der Einsicht. Wenn Du Dich dem buddhistischen Weg widmest, wirst Du früher oder später auch mit Deinen eigenen Schwächen und Verfehlungen konfrontiert. Doch anstatt sie zu verdrängen oder Dich zu verurteilen, lehrt Dich der Buddhismus, ihnen mit Achtsamkeit, Mitgefühl und Verständnis zu begegnen.

Der Buddha selbst war kein unfehlbarer Gott, sondern ein Mensch wie Du. In seiner Jugend lebte er im Luxus, abgeschirmt von Leid, Krankheit und Tod. Erst als er diese Realitäten erkannte, beging er einen radikalen Schritt: Er verließ seine Familie und das königliche Leben. Rückblickend mag man diesen Schritt als mutig sehen – doch auch als ein Handeln mit Konsequenzen. Viele Jahre später traf er seinen Sohn Rahula wieder. Statt Schuldgefühle zu verdrängen, begegnete er ihm mit Liebe und lehrte ihn den Weg der Achtsamkeit. Das zeigt: Auch Buddha musste lernen, mit den Folgen seiner Entscheidungen zu leben – und tat es in tiefem Mitgefühl.



Im Buddhismus geht es nicht darum, perfekt zu sein, sondern bewusst. Wenn Du einen Fehler machst – aus Unachtsamkeit, aus Angst oder Wut – erkenne ihn, nimm ihn an und lerne daraus. Das ist die Kraft der Achtsamkeit: Du schaust ehrlich hin, ohne Dich selbst zu verurteilen. So entsteht Einsicht, und aus Einsicht wächst Veränderung.

Vorbilder wie der Chan-Meister Shunryu Suzuki sagten: „Du bist vollkommen so, wie Du bist – und Du kannst noch besser werden.“ Das ist kein Widerspruch, sondern eine Einladung zur freundlichen Selbsterkenntnis. Du musst Deine Fehler nicht verstecken. Du kannst mit ihnen leben – und an ihnen wachsen.


Mitgefühl beginnt bei Dir selbst. Wenn Du Deine eigenen Schwächen annehmen kannst, wächst auch Dein Verständnis für andere. Und genau darin liegt wahres Mitgefühl: nicht im Urteil, sondern in der Verbindung. Also sei geduldig mit Dir. Gehe achtsam mit Deinen Fehlern um. Sie sind nicht das Ende des Weges, sondern ein Teil davon. Und gerade deshalb bist Du – trotz allem – auf dem richtigen Weg.



Ein passendes Zitat Buddhas zu diesem Thema lautet:

„Ein Mensch ist nicht edel, weil er keine Fehler macht. Edel ist, wer sich seiner Fehler bewusst ist und danach strebt, sie zu überwinden.“
— frei nach buddhistischen Lehren, basierend auf dem Dhammapada

Dieses Wort bringt die Essenz des Textes auf den Punkt: Fehler gehören zum Weg – entscheidend ist, wie Du mit ihnen umgehst.



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