Der Ort der Meditation oder Wo soll ich meditieren?
Klar, Stille und Abgeschiedenheit machen alles viel einfacher.
Speziell wenn wir beginnen, den Einstieg versuchen zu finden, dann sollten wir uns zurückziehen, um zu meditieren.
Aber es gibt viele andere Möglichkeiten.
Man kann in der Straßenbahn, im Bus, im Zug, im Flugzeug, auf der Toilette oder in der Dusche meditieren.
Es kommt nicht darauf an, wo, es kommt nur darauf an, ob.
Buddha schlug vor, dass man, um zu meditieren, in den Wald, etwa an den Fuß eines Braumes oder in ein leeres Haus gehen möge.
In buddhistischen Schriften steht, dass man an liebliche Teiche oder an freie Plätze gehen soll, um den Geist einzuladen, zu meditieren.
Wichtig dabei ist, dass die Augen nicht gefordert werden, und wir nicht dem Wind ausgesetzt sind, also keine Störungen von außen zu erwarten haben.
Aber es gibt Menschen, die können komplett abschalten und wie gesagt, in jedem öffentlichen Verkehrsmittel meditieren.
Ich selbst meditiere überall.
Ich mache Atemübungen, die ich zu Meditationen nutze.
Diese habe ich hier auf dem Podcast Kanal auch schon veröffentlicht.
Wer Interesse hat, Folge 212, Atmungsmeditation.
Ich verwende dazu eine Apple Smartwatch.
Die hat eine derartige App schon vorgegeben. Sehr hilfreich.
Immer wieder erinnert mich die Uhr daran, dass doch jetzt ein guter Zeitpunkt zu meditieren wäre.
Und ja, ich nehme fast jeden Moment an, egal wo ich gerade bin.
Natürlich nicht, wenn ich telefoniere oder im Gespräch bin.
Aber sonst versuche ich alle Stunde, diese Atemmeditation zwei oder drei Minuten lang zu machen.
Hilfreich kann auch sein, im Dunklen zu meditieren oder wenigstens die Augen zu schließen.
Besonders zu empfehlen ist auch die Morgen- oder Abenddämmerung für die Versenkung.
Ich kenne viele Leute, die die Meditation auch in ihren individuellen Tageslauflauf einbauen und hier eine feste Zeit, etwa nach der Morgentoilette, oder nach dem Abendessen dafür vorgesehen haben.
Wer unruhig ist, sollte leichte Körperübungen vor der Meditation machen, um Körper und Geist zur Ruhe zu bringen.
Wir alle kennen das Problem, wir wollen meditieren, wir wollen den Geist zur Ruhe bringen.
Doch der Geist will nicht.
Plötzlich schießen viele Dinge durch den Kopf.
Alles, was wir uns über den Tag so vorgestellt und nachgedacht haben, kommt auf einmal wieder.
Der Geist kann halt nicht abschalten auf Kommando.
Ich rate euch, versucht einmal denken, ohne zu denken.
Eine sehr interessante Übung.
Aber ganz am Anfang sollte die Atemmeditation aus Folge 212 stehen.
Ich glaube, dann schafft ihr es viel leichter, Euch in Ruhe zu versetzen.
Wer trotzdem noch Probleme hat, die Ruhe zu finden, für den stelle ich jetzt das Gleichnis des Buddha und der Laute bei der Meditation ein.
Vor langer Zeit bekam Buddha Besuch von einem seiner Jünger, der sich beim großen Lehrer beklagte, keine geistige Ruhe zu finden.
Der Buddha wusste, dass der Jünger ein Musiker war und die Laute spielte.
Deswegen fragte er ihn nach der Straffung seiner Saiten, wie es denn sei, die Saiten zu straffen, um einen optimalen Ton zu treffen.
Er fragte weiter, wie ist es, wenn die Saiten zu hart gespannt sind, macht die Laute dann einen guten Ton?
Der Jünger verneinte natürlich.
Jetzt fragte der Buddha ihn, wie es denn sei, wenn die Saiten nicht straff genug gespannt waren, ob die Töne dann gut klangen.
Wieder verneinte der Jünger, er konnte sich nun denken, wohin die Reise bei dem Gespräch ging.
Der Buddha fragte weiterhin, und wenn die Laute richtig gestimmt ist, hat es dann den richtigen Klang, sind die Töne dann rein und schön?
Und jetzt musste der Jünger Ja sagen.
Er verstand, was Buddha ihm mitteilen wollte.
Das Instrument klingt nur dann gut, wenn die Saiten richtig gespannt sind.
Und genau so, genau so darf es auch mit seiner Vorstellung sein, wenn er beim Meditieren im richtigen Moment, im richtigen Zustand ist, dann wird er auch die richtige Ruhe empfinden.
Wenn er aber schon im Vorfeld falsch gestimmt ist, dann wird es schwierig für ihn werden.
Jedenfalls soll er sich bei seinen Meditationsanstrengungen genau wie beim Lautespiel verhalten.
Zu viel Anspannung wird zur Ruhelosigkeit führen und zu wenig Anspannung zur Flexibilität.
Der Rat des Buddha war, hier das Gleichgewicht zu finden zwischen den Positionen, eben die Laute richtig zu stimmen, sodass richtige Töne erzeugt werden können.
Mit anderen Worten, der Buddha riet ihm, den mittleren Weg des Buddhismus zu gehen.
Nicht himmelhoch jauchzend, nicht zu Tode betrübt, nein, genau in der Mitte.
Gleichmut ist im Buddhismus ein Zustand geistiger Ausrichtung.
Ausgeglichenheit und Gelassenheit, ein erhabenes und gottliches Gefühl des Geistes.
Es bedeutet keinesfalls, man sei gefühllos oder man würde sich nicht um andere kümmern.
Nein, man versucht, die innere Ruhe und Stabilität zu entwickeln und sich nicht von den Äußerlichkeiten beeindrucken zu lassen.
Ein Zitat des Buddha, das hierzu passt, wäre :
Wut festzuhalten, ist wie Gift trinken und darauf zu warten, dass der andere stirbt.
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