Sich selbst überwinden, die buddhistische Perspektive
Im Zentrum der buddhistischen Lehre steht die Überwindung des Ich, nicht im Sinne einer Vernichtung vom Selbst, sondern als ein Loslassen der illusionären Vorstellungen, die wir von uns selbst hegen.
Sich selbst überwinden bedeutet beim Lehrer aller Lehrer, die Anhaftungen an das Ego, an Begierde, Abneigung und Unwissenheit abzulegen.
Es ist ein innerer Prozess der Befreiung, der zur Erkenntnis führt.
Das, was wir als Ich betrachten, ist ein vergängliches Zusammenspiel von Körper, Empfindung, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein,.
Buddha lehrte, dass wahres Glück nicht durch äußeren Besitz oder Ruhm entsteht, sondern durch das Überwinden innerer Täuschungen.
Wer sich selbst überwindet, überwindet Leiden.
Denn Leiden entsteht laut der ersten edlen Wahrheit durch Anhaftung.
Diese Anhaftung ist tief mit der Vorstellung eines stabilen, kontrollierenden Selbst verknüpft.
Ein klassisches Beispiel dafür ist die Geschichte von Angulimala, einem gefürchteten Räuber, der Menschen tötete, um eine Kette aus ihren Fingern zu fertigen.
Als er dem Buddha begegnete, forderte er ihn auf, stehen zu bleiben, doch der Buddha antwortete ihm ruhig, ich bin stehen geblieben, Angulimala, aber du hast noch nicht aufgehört.
Damit meinte er das rastlose Verlangen, den Zorn und die Ungewissheit, die Angulimala innerlich antrieben.
Diese Worte trafen den Räuber so tief, dass er seine Waffen niederlegte, dem Buddha folgte und schließlich selbst Mönch wurde.
Die Transformation Angulimalas ist ein kraftvolles Beispiel für eine Möglichkeit, selbst tief verwurzelte Muster zu überwinden, nicht durch Zwang, sondern durch Einsicht.
Sich selbst zu überwinden ist keine Heroik.
Es ist kein psychologischer Kraftakt, sondern ein stiller, achtsamer Weg.
Meditation, Ethik und Weisheit, die drei Säulen des buddhistischen Pfades, helfen, die Schleier des Ichs zu durchdringen.
Der Geist wird klar, das Herz weich, die Sicht auf die Welt wird weiter.
In den Worten des Buddha, den Sieg über tausend Männer in tausend Schlachten zu erringen, ist nichts im Vergleich dazu, sich selbst zu besiegen, wie in Dhammapada, Vers 103.
Dieser innere Sieg ist das höchste Ziel im Buddhismus und gleichzeitig der Beginn eines wahren und freien Lebens.
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