Die Kunst der Unerschütterlichkeit

Geschrieben am 18.10.2025
von SR


Eine Unterweisung in die Kunst der Unerschütterlichkeit: Der Pfad zur inneren Befreiung

Meine geschätzten Leser, lasst uns heute unsere Aufmerksamkeit auf eine Schlüsseleigenschaft richten, die im Herzen jeder spirituellen Praxis liegt: die Gelassenheit.

Warum ist diese innere Ruhe für Dich und Dein Seelenheil von solch entscheidender Bedeutung?

Im Kern der buddhistischen Lehre steht die Einsicht in das Leid (Dukkha) und dessen Überwindung. Dieses Leid manifestiert sich in unserem modernen Leben oft als unerbittlicher Druck und Stress.



Die Geißel der Unruhe und ihre Wirkung auf den Geist

Betrachten wir zunächst die Folgen des unbeherrschten Angespanntseins auf Dein Gemüt und Dein Spannungsniveau.

Anspannung ist gleichzusetzen mit einem seelischen Gift, das Deine Psyche zersetzt. Es ist ein Schleier über dem klaren Geist. Es bewirkt, dass Du in Beklommenheit verfällst, schnell erzürnt bist und die Fähigkeit verlierst, konzentriert zu sein. Dieses Gift stört Deine Nachtruhe und verleitet Dich zu vorschnellen, unweisen Entscheidungen.

Erinnere Dich an die drei Geistesgifte (Kleshas): Gier (Raga), Hass (Dvesha) und Verblendung (Moha). Chronische Anspannung ist ein Nährboden für diese Gifte. Sie feuert die Ablehnung (Hass) gegen die Umstände und die Verblendung über die wahre Natur der Dinge an. Ohne Ruhe bist Du ein Spielball der flüchtigen Regungen Deines Geistes.


Die Kultivierung der heilsamen Gegenkraft

Das Gegengewicht zu diesem psychischen Unheil ist die tief verwurzelte Heiterkeit. Sie ist nicht nur ein passives Hinnehmen, sondern eine aktive Tugend, eine geistige Errungenschaft.

Wenn Du in Dir fest und unbeirrt bist, wird Dein Denken durchsichtiger und schärfer.

Du wirst Entschlüsse fassen, die dem achtsamen (Sati) und weisen Blick entstammen. Du wirst Probleme mit einer überlegenen Ruhe meistern und bewältigen.

Der Grundmechanismus dafür liegt in der Neuordnung Deiner Gehirnfunktionen. Druck katapultiert Dich in den archaischen Überlebensmodus des Kampfes oder der Flucht.

Die innere Ruhe hingegen aktiviert den Bereich des Erkennens und der zielgerichteten Lösungssuche.



Im Lichte des Dharma nennen wir diese Haltung Gleichmut (Upekkha), eine der vier erhabenen Verweilzustände (Brahmaviharas). Gleichmut bedeutet nicht Gleichgültigkeit, sondern die tiefe Fähigkeit, die Dinge in ihrer Veränderlichkeit zu sehen und sie anzunehmen, ohne sofort in Ablehnung (Aversion) oder Anhaftung (Begierde) zu geraten.

Die Schulung Deiner Gelassenheit ist demnach die Umwandlung des irrationalen Reaktionsgeistes in den kontrollierten Geist des Achtsamen. Es ist der Weg, der Dich aus der Verstrickung in Deine Gefühle führt und Dich der Befreiung (Nirvana) näherbringt. Du bist aufgerufen, diese Unerschütterlichkeit täglich zu üben, so wie der Buddha es gelehrt hat.



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