Rechte Rede

Geschrieben am 31.10.2025
von SR


Rechte Rede – Eine Praxis des Erwachens

Wer auf dem Pfad zur Befreiung wandelt, dem ist der Edle Achtfache Pfad ein kostbarer Wegweiser. Die acht Glieder dieses Pfades sind wie Stufen, die den Geist reinigen und das Herz öffnen. Manche dieser Stufen wirken tiefgründig und erhaben: rechte Erkenntnis, rechte Sammlung, rechte Achtsamkeit. Andere mögen schlicht erscheinen – doch im Dharma ist nichts ohne Tiefe.

So ist es auch mit der rechten Rede.



Manch einer könnte denken: „Was ist schon dabei? Man soll nicht lügen, nicht schimpfen, nicht tratschen – das weiß ich doch.“ Doch wer so denkt, hat nur die Oberfläche berührt. In Wahrheit birgt die Praxis der heilsamen Rede eine große Kraft – eine Kraft, die Geist und Herz formen kann.

Der Buddha lehrte, dass Worte wie Samen sind. Was wir sprechen, wächst. Was wir sagen, hinterlässt Spuren – nicht nur in den Ohren anderer, sondern im eigenen Geist. Ein Wort kann Frieden bringen oder Unfrieden säen. Ein Satz kann verbinden oder trennen.


Rechte Rede bedeutet daher nicht nur, falsche Aussagen zu vermeiden. Sie bedeutet, mit Gewahrsein zu sprechen. Mitfühlend. Wahrhaftig. Zur rechten Zeit. Und manchmal bedeutet sie, zu schweigen – nicht aus Angst, sondern aus Weisheit.

Wenn Du achtsam wirst gegenüber Deiner Sprache, beginnt sich Dein innerer Zustand zu zeigen. Bist Du unruhig, verletzend oder eilig? Oder klar, freundlich, still? So wird das Sprechen zur Übung der Achtsamkeit – ein Spiegel Deines Geistes.

Und mehr noch: Rechte Rede ist eine Brücke. Sie verbindet Menschen, heilt Wunden, öffnet Herzen. In einer Welt voller Lärm wird jedes Wort, das aus Stille geboren ist, zu einem Akt der Befreiung.



Darum unterschätze nicht, was einfach scheint. Auch das kleinste Glied des Pfades kann tief führen. Wer lernt, mit Weisheit zu sprechen, lernt, mit Weisheit zu leben.

So mögest Du jeden Satz prüfen – nicht nur auf Wahrheit, sondern auf Güte und Notwendigkeit. Mögen Deine Worte heilsam sein – für Dich und für alle Wesen.

Der Weg ist das Ziel!



„Sprich nicht hart. Harte Worte verwunden. Ein verletzter Mensch kann zurückschlagen. Harte Rede bringt Leid, und es kann Dir selbst wieder begegnen.“

Dhammapada, Vers 133

Dieses Zitat zeigt sehr klar, dass verletzende Worte karmische Folgen haben – für andere und für Dich selbst.



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