Die Lehrrede über die Sexualität

Geschrieben am 03.11.2025
von SR


Lehrrede über Sexualität im Lichte des Buddhismus

Du stehst oft vor der Frage, wie Du mit Sexualität in Deinem Leben umgehen sollst. Im Buddhismus wird Sexualität weder verteufelt noch verherrlicht, sondern als natürlicher Teil des menschlichen Daseins betrachtet, der mit Achtsamkeit und Weisheit genutzt werden sollte. Der Buddha lehrte, dass alle Handlungen – auch die sexuellen – von den drei Geistesgiften beeinflusst sein können: Gier, Hass und Verblendung. Dein Ziel ist es, diese Gifte zu überwinden und Deine Handlungen mit Mitgefühl und Klarheit zu durchdringen.



Sexualität kann eine Quelle der Freude sein, aber auch der Anhaftung. Der Buddha wies darauf hin, dass Verlangen nach sinnlichen Genüssen oft Leiden verursacht, weil es Dich an Vergängliches bindet. Wenn Du Dich in sexuellen Wünschen verlierst, kannst Du den Geist der Achtsamkeit verlieren und in unheilsame Handlungen verstrickt werden. Der Mittlere Weg, den der Buddha lehrte, fordert Dich auf, weder in ausschweifende Lust noch in strenge Askese zu verfallen, sondern einen ausgeglichenen Umgang mit Deinen Bedürfnissen zu finden. Achtsame Sexualität bedeutet, Deine Handlungen so auszurichten, dass sie niemanden – weder Dich noch andere – verletzen.

Ein achtsamer Umgang mit Sexualität erfordert, dass Du die fünf Silas, die ethischen Grundregeln des Buddhismus, beachtest. 


Die dritte Regel fordert Dich auf, Missbrauch in der Sexualität zu vermeiden. Das bedeutet, Sexualität nur in einem Rahmen auszustellen, der auf Respekt, Einvernehmlichkeit und Mitgefühl basiert. Verletze niemanden durch Deine Wünsche, und handle stets mit dem Wohl aller Beteiligten im Sinn. So wird Sexualität nicht zu einem Hindernis auf Deinem Weg zur Erleuchtung, sondern zu einer Gelegenheit, Mitgefühl und Achtsamkeit zu üben.

Einst begegnete der Buddha einer jungen Frau namens Ambapali, einer bekannten Kurtisane in der Stadt Vesali. Sie lud ihn und seine Mönche zu einem Mahl ein. Der Buddha nahm die Einladung an, obwohl einige seiner Anhänger zögerten, da Ambapali für ihre Schönheit und ihren Lebensstil bekannt war. Nach dem Mahl schenkte Ambapali dem Buddha einen Mangohain, um ihn der Sangha zu widmen. Diese Geschichte zeigt, dass der Buddha Sexualität nicht verurteilte, sondern Menschen in ihrem jeweiligen Lebensstand akzeptierte. Er lehrte Ambapali, ihren Geist von Anhaftung zu befreien, und sie wurde später eine Anhängerin seines Weges. Diese Begegnung verdeutlicht, dass der Buddha Sexualität als Teil des menschlichen Lebens ansah, aber die Befreiung des Geistes darüber stellte.



Wenn Du Sexualität mit Achtsamkeit und Mitgefühl lebst, kann sie ein Ausdruck von Liebe und Verbindung sein, ohne Dich in Anhaftung zu verstricken. Übe Dich darin, Deine Wünsche zu beobachten, ohne ihnen blind zu folgen, und handle stets mit reinem Herzen. So gehst Du den Weg des Erwachens weiter.



„Wer seinen Geist bewahrt, nicht überwältigt von Lust, Hass oder Verblendung, der findet Frieden.“  
Dhammapada, Vers 94



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