0815 Dienst nach Vorschrift - oder wie sich die Psyche auf die Leistung auswirkt.
Verschiedenen Untersuchungen zufolge mögen etwa 75 % der Menschen ihren Job nicht oder nur wenig.
Das sind 75 % von 4,3, also etwa 3,25 Millionen Menschen, die nicht mit dem Herzen bei der Arbeit sind.
Viele sehen keine Zukunft, meinen, nicht genug zu verdienen, mögen ihre Arbeit nicht oder ekeln sich sogar davor.
Das wirkt sich natürlich auf die Leistung aus.
Die meisten träumen dann auch noch von einer anderen Aufgabe, die allerdings sehr schwer zu erreichen sein wird und in den meisten Fällen ein Traum bleiben wird.
Nach Buddha gilt es, das Hier und Jetzt, also die jetzige Arbeit, zu beachten. Wie ich zu meiner Arbeit und zu meinem Leben eingestellt bin, ist entscheidend.
Finde ich es gut, wie es ist, oder finde ich alles furchtbar?
Am Ende des Tages ist es einfach meine Einstellung.
Mit dem Platz, den ich im Universum gerade habe, und der mir zugeteilten Arbeit, die einfach meinem Karma entspricht, schließe ich Frieden.
Auch mit den Menschen in meinem Umfeld, mit meiner Wohnung und mit meinem Körper. Ich muss zuerst einmal Frieden mit mir selbst schließen und die Ist-Situation, das Jetzt, so akzeptieren, wie es ist.
Jeder kann Träume haben.
Pläne zu machen und sich für die Zukunft Verbesserungen zu wünschen, ist keine Frage.
Aber wenn ein Dienst nach Vorschrift und 08/15 im Leben Einzug gehalten haben, ist es sehr schwierig, einen Wendepunkt zu erreichen.
Zwei Menschen stehen an einem Rosenbeet. Der eine sagt: „Die Blumen sind so schön.” Der andere sagt: „Ich hasse Rosen.”
Es ist eine Frage der Perspektive.
Und diese Perspektive bildet sich in meinem Kopf.
Wenn ich meine Arbeit also nicht mag, weil ich denke, dass ich für Besseres geboren bin oder einfach andere Dinge kann, dann muss ich trotzdem im Hier und Jetzt leben. Ich kann jetzt die Arbeit mögen, von einer besseren träumen, meine eigene Psyche anheben und dadurch meine Leistung verbessern.
Wir müssen vom 08/15 wegkommen, denn das bringt uns nichts. Das bringt uns nicht weiter. Im Hier und Jetzt zu leben bedeutet, die Arbeit, die Menschen, die Leistung und das Wetter anzunehmen. Ich muss alle Lebensumstände so annehmen, wie sie sind. Und dann kann ich mich verbessern. Aber erst dann.
Natürlich gibt es Arbeiten, die sind schwer, ungewohnt oder vielleicht sogar abstoßend. Doch jede Arbeit hat ihren Sinn, und ich bin an den Ort im Universum gerückt, an dem ich diese Arbeit erledigen muss.
Zum Beispiel die Toiletten zu putzen. Wahrscheinlich geht niemand gerne Toiletten putzen.
Aber wenn ich mich mit meinem Sein arrangiere, mit dem Jetzt und dem Hier,
Dann kann ich vielleicht doch gerne die Toiletten putzen, weil es eben jetzt meine Arbeit ist.
Trotzdem darf ich von einer anderen Arbeit träumen, genauso wie von einer Beziehung, einem schönen Auto oder einem Luxusurlaub.
Ja, aber das Hier und Jetzt darf nicht darunter leiden, es darf nicht in 08/15 und Dienst nach Vorschrift verfallen, denn das bedeutet Stillstand.
Und erst durch die Bewegung unserer Körper werden wir Menschen schön.
Wenn der Körper ganz stillsteht, etwa nach dem letzten Atemzug, dann ist er nicht mehr schön.
Es ist die Bewegung, die Energie, die uns ausmacht.
Die Energie, die wir in unsere Arbeit, unsere Beziehungen und unser Leben stecken, bringt uns weg vom 08/15 und vom Dienst nach Vorschrift.
Das bringt uns, wie gesagt, nicht weiter.
Was bleibt uns sonst, wenn nicht unsere Träume und Vorstellungen?
Was wünschst du dir jetzt, was besser sein könnte?
Könnte es wirklich sein, dass, wenn du mit dem Jetzt und Hier Freundschaft geschlossen hast, dann auch andere Dinge zu dir kommen?
Oder, wie der Buddhist sagen würde: Wenn du losgelassen hast.
Losgelassen vom momentanen Zustand.
Losgelassen vom Ist-Zustand und hin zur Freiheit der Entscheidung, aber mit der Annahme des jetzigen Lebens und dem Wunsch nach Verbesserung.
Wir Menschen haben eine sensible Psyche.
Manche Dinge berühren uns, während andere an uns vorbeigehen.
Jeder ist anders.
Was den einen betrifft, ist dem anderen egal.
Was den einen Sorgen bereitet, empfindet der andere als ganz normal.
Jeder von uns ist anders.
Aber wenn die Psyche aus dem Gleis gerät, dann hat jeder Mensch ein Problem.
Dienst nach Vorschrift funktioniert hier nicht.
Wer sein Leben wirklich frei und unbekümmert leben möchte, muss aus diesem täglichen Trott ausbrechen.
Das funktioniert ganz einfach, indem man das Jetzt und das Hier akzeptiert und dann an der Zukunft baut.
Oder, wie gesagt ...
wie Wilhelm Busch es in der Frommen Helene ausdrückte.
„Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man lässt.”
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