Wer hat diesen Satz noch nicht gehört?
Ich glaube, jeder hat diesen Satz einmal in seinem Leben gehört.
Und wahrscheinlich können sich die meisten von uns an die Begebenheiten erinnern.
Oder wir haben es selber gesagt.
Und was haben wir damals dabei gedacht?
Ich habe mich auf dich verlassen, kann gut sein oder schlecht.
Ich kann meine Erwartungen in den anderen Menschen projizieren, wenn ich mich auf ihn verlasse.
Dann möchte ich, dass meine Erwartungen erfüllt werden, weil ich habe mich ja darauf verlassen.
Und was passiert, wenn meine Erwartungen enttäuscht werden?
Dann habe ich mich getäuscht.
Ja, das sind Dinge, die jedem von uns schon passiert sind.
Die Frage, wie immer, ist, wie wir damit umgehen.
Zu Himmel hoch jauchzen, zu Tode betrübt.
Wenn die Erwartung erfüllt wird oder enttäuscht wird, wie verhalte ich mich?
Kann ich mich immer gleich verhalten?
Nehme ich es einfach zur Kenntnis, dass ich enttäuscht wurde oder dass ich erfreut wurde?
Oder falle ich in Melancholie oder in Freude?
Wie gehe ich damit um, dass ich meine Gedanken auf einen anderen Menschen projiziere, dass ich mich auf ihn verlasse?
Wie kann ich damit umgehen?
Und kann ich mich überhaupt auf jemand verlassen?
Kann ich mich auf mich selbst verlassen?
Das sind Fragen, die immer wieder in mir auftauchen.
Wir Menschen, wir erschaffen Dinge und hängen an ihnen.
Wir sind unsere Gedanken.
Wir sind unsere Gedanken an unsere Bekannten und Freunde, an die Familie und glauben, so unsere Projektionen erleben zu können.
Kinder, die haben keine Erwartungen, die verlassen sich nicht auf Erwartung.
Vielleicht auf die Eltern, ja, aber nicht auf ihre Freunde.
Die gehen ohne Erwartungen in die Beziehung zu anderen Kindern.
Wir Menschen, wir erwarten uns immer etwas.
Und deswegen sind wir enttäuscht, wenn wir unsere Erwartungen nicht erleben.
Wir werden uns nicht erfüllt bekommen, wenn wir uns auf etwas verlassen oder auf jemanden verlassen, der dann das nicht tut.
Ja, und ganz einfach, immer wieder werden wir enttäuscht.
Aber das liegt nur daran, weil wir selbst es zulassen.
Wenn wir wie Buddha auf die anderen Menschen zugehen und eben keine Erwartungshaltung haben, sondern nehmen, so wie es kommt, dann können wir uns zwar immer noch auf sie verlassen, aber wenn es nicht so kommt, macht es nichts.
Wenn es kommt, ist es schön, aber der mittlere Weg des Buddhismus sagt, nicht zu viel Freude, nicht zu viel Trauer, nicht zu viel Leid, einfach so nehmen, wie es kommt.
Und wenn ich mich auf etwas verlasse, bin ich da eigentlich selbst schuld.
Ich sollte auf gar nichts mich verlassen, sondern einfach nur nehmen, was kommt.
Mit dem Fluss mitgehen, mit dem Flow, so wie es kommt.
Richtig.
Ich sag euch ganz ehrlich, ich kann mich manchmal nicht mal auf mich selbst verlassen und deswegen sind meine Erwartungshaltungen an andere Menschen eben nicht existent.
Ich nehme eben so, wie es kommt.
Ich freue mich, wenn es gut kommt.
Und ich bin etwas traurig, wenn es nicht gut kommt.
Ja, das gebe ich zu.
Als Buddhist hat man auch Gefühle, so ist es nicht.
Aber ob diese Gefühle...
...in der Mitte der Fahrbahn sind oder auf dem rechten Trottoir oder auf dem linken Trottoir ist ein großer Unterschied.
Wenn ich weiß, wie ich bin, habe ich die Projektion auch nicht mehr für andere Menschen,
dass sie erraten müssten, was ich möchte und dann enttäuscht bin, wenn sie es nicht tun, sondern ich weiß, dass ich selbst fehlerhaft bin und dementsprechend mit anderen Menschen geduldig und lieb umgehen muss, damit ich ihnen nicht ...
...unrecht tue.
Denn schließlich sind sie mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, mit ihren eigenen Gedanken und verlassen sich vielleicht auf ganz andere Dinge, die wieder Konsequenzen auf meine Gedanken haben.
Wenn ich nun die Frequenz ausstrahle, dass ich eben enttäuscht werden muss, dann werde ich enttäuscht werden.
Wenn ich aber andere Frequenzen ausstrahle, nämlich die, dass ich als Buddhist die Dinge laufen lasse, kann ich nicht enttäuscht werden.
Und das Universum wird mir dementsprechend ganz andere Geschenke machen, als wenn ich mit Angst und Leid an das Thema herangehe.
Was wir jedenfalls nicht tun dürfen, ist anderen Leuten die Verantwortung auflegen, nach dem Motto, ich verlasse mich auf dich oder ich brauche dich oder Dinge, die ähnlich sind.
Dadurch hat der andere diese Erwartungshaltung als Druck auf sich liegen, der er vielleicht...
Vielleicht nicht gerecht werden kann und wir dadurch dann die Ursache für weitere Probleme setzen.
Genau das dürfen wir nicht tun.
Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung müssen wir ohne Erwartungshaltung an alle Dinge herangehen, dann kann man auch nicht enttäuscht werden.
So einfach ist das Leben, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind, kommen die anderen Dinge ganz alleine auf uns zu.
Wir sind das Zentrum.
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