Das Meditieren ist für den normalen Europäer sehr ungewöhnlich, so dass es vielen Menschen schwer fällt, sich überhaupt in den „richtigen“ Zustand von Körper und Geist zu bringen. Viele sind „gestresst“, das Abschalten vor einer Meditation erscheint ihnen schwierig.
Dabei kann es helfen, vor der Meditation etwas „entspannendes“ zur Vorbereitung zu tun, etwa Putzen, oder die Dinge ordnen, Kochen, Spazierengehen, oder auch ein Puzzle legen.
Keinesfalls sollten wir direkt nach einem Essen mit dem Meditieren beginnen, da unser Organismus mit der Verdauungsarbeit beschäftigt ist.
Sie können entweder im Lotussitz auf einem Kissen oder auf einer Yogamatte ihre Meditation durchführen, wenn Ihnen aber ein Stuhl für den Anfang besser erscheint, dann üben Sie auf einem Stuhl.
Im Lotussitz haben drei Hauptpunkte mit dem Boden Kontakt, der Steiss sowie die Beine. Sie können sich dies ähnlich einem Kamerastativ vorstellen.
Wenn Sie lieber auf einem Stuhl meditieren wollen, dann setzen Sie sich auf den vorderen Teil des Stuhles; damit stellen Sie sicher, dass Sie sich nicht hinten am Stuhl „anlehnen“. Die Beine werden dabei bequem am Boden abgestellt, jedoch so, dass auf den Körper keine Kraft ausüben können. Eventuell macht es Sinn, die Waden dabei leicht zu kreuzen.
Ziehen Sie aus dem Becken den Rücken nach oben und machen Sie sich dabei „gerade“. Stellen Sie sich dabei vor, dass eine Schnur hinten auf Ihrer Wirbelsäule aufliegt, die dann beim Erreichen der „richtigen“ Sitzposition „gespannt“ wurde, aber keinesfalls abreissen würde.
Der Mund schließt sich, der Blick senkt sich leicht nach unten.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben die „richtige“ Position zu finden, kann es helfen vor einem Spiegel zu üben.
Als „Motto“ stellen Sie sich vor, dass sich Ihre Postion „ausbalanciert“ anfühlt. Kleine Anpassungen sind immer wieder möglich.
Wenn Sie die „richtige“ Position gefunden haben, dann richten Sie Ihr Augenmerk auf Ihre Atmung. Beobachten Sie Ihre Atemzüge, wie sind diese? Stark und kräftig, oder schwach und vorsichtig? Regelmäßig oder unruhig, rhythmisch oder stockend? Und wie möchten Sie atmen, wie stellen Sie sich die „richtige“ Atmung für sich selbst vor?
Versuchen Sie Ihre Atmung zu verlangsamen und „tiefer“ zu gestalten, beachten Sie dabei die Veränderungen an sich selbst.
Was ist Ihr ganz persönlicher Rhythmus? Welche Tiefe ist sinnvoll? Konzentrieren Sie sich auf den Atem, stellen Sie sich dabei vor, dass Ihre Atmung der „Samen“ ist, der bei guter Pflege (durch die Meditation) aufgehen wird. Besonders für Anfänger ist der „heilende Atem“ geeignet, der Sie sanft in die Atemtechnik einführen kann.
Fokussieren Sie Ihren Geist, verwurzeln Sie Ihren Körper mit der Unterlage, verbinden Sie dann Geist und Körper zu einer „strahlenden“ Einheit. Versuchen Sie, diese Einheit aus der Meditation dann in das „normale“ Leben mitzunehmen.
Wenn es nun nicht auf Anhieb so klappt mit der Meditation, wie Sie sich dies vorgestellt hatten, dann werfen Sie nicht gleich hin, geben Sie der Sache eine Chance. Vielleicht wird es ja bei einem neuen Versuch, eine Stunde später, oder an einem anderen Tag, viel besser.
Langsam entdeckte ich das Geheimnis meiner Kunst. Sie basiert auf einer Meditation mit der Natur, auf dem Ausdruck eines Traumes, der immer von der Realität inspiriert wird
- Henri Matisse - Französischer Maler - 1869 bis 1954
Immer in Gedanken zu lächeln, erhält dem Gesicht die Jugend
- Frank Gelett Burgess - US-amerikanischer Poet - 1866 bis 1951
Nicht wie die Dinge wirklich sind, sondern wie sie in unserer Einstellung und Vorstellung sind, macht uns zufrieden oder unzufrieden
- Epiktet - Römischer Sklave - 50 bis 138
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