Buddhismus für Anfänger
Wer sich als Anfänger mit Buddhismus beschäftigt, der hat es schwer.
Zuerst einmal etwas sehr Wichtiges vorneweg: Buddhismus ist keine Religion, es ist eine Philosophie und Weltanschauung. Buddha mahnte seine Anhänger ausdrücklich, ihn nicht anzubeten, sondern nach persönlicher „Erleuchtung“ zu streben. Deshalb kann man einer Religion folgen (etwa als Christ, Moslem oder Jude), trotzdem aber auch Buddhist sein.
Viele unterschiedliche Lehren haben sich aus der ursprünglichen Philosophie Buddhas entwickelt, der Einfluss von verschiedenen Kulturen hat regional sogar völlig unterschiedliche Arten des Buddhismus entstehen lassen. So wird der Buddhismus in China anders gelebt wie in Thailand oder Tibet, andere „Heilige“ stehen dabei im Fokus, fast überall werden andere Rituale verwendet. Nicht einmal über den genauen Geburtstag Buddhas ist man sich einig. Zum Teil sind die Unterschiede zwischen den Lehren auch immanent (vergleichbar etwa mit den katholischen und evangelischen Ansichten im Christentum).
Ich für meinen Teil folge der reinen Lehre Buddhas, sowie den Ausprägungen, die seine Weltanschauung durch Bodhidharma und Hui Neng im Shaolin Tempel China erhalten hat, dem Chan (Zen)-Buddhismus. Chan (oder Zen) stammt ursprünglich aus China (respektive Japan).
Von den großen religiösen Weltanschauungen unterscheidet sich der Buddhismus fundamental. Hier geht es NICHT um ein Glaubenssystem, die Lehre Buddhas hat als Ziel keine Abhängigkeit von Gott oder Göttern, nicht die Bindung an eine "höhere Macht", im Buddhismus ist kein Zwiegespräch in einem Ober- und Unterordnungsverhältnis erforderlich. Im Buddhismus geht es um die Gesetzmäßigkeiten der Weltenordnung, um das Erreichen der Bestimmung des Menschen (der „Erleuchtung“). Es geht im Buddhismus eben gerade nicht um Glauben!
An die „Erleuchtung“ muss man nicht glauben, sie ist kein Bekenntnis; eine Verehrung eines allmächtigen Schöpfers ist nicht nötig. Gleichwohl werden heute in den meisten buddhistischen Tempeln Statuen „angebetet“. Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus dem spirituellen Lehrer Buddha dann langsam doch ein „Gott", die Prioritäten wechselten über die Jahrhunderte, „Gläubige“ wünschten sich Symbole. Die Statuen Buddhas sind nach meiner Meinung Sinnbilder für das eigene „Ich“, sie dienen der inneren Sammlung, sie sind Wahrzeichen für das Gesetz von Ursache und Wirkung.
Wer war der Mann, der als "Siddhartha Gautama“ vor ca. 2500 Jahren geboren wurde, und dem heute Millionen von Anhängern auf der Welt als „Buddha“ folgen?
Er war ein indischer Prinz und wurde wahrscheinlich in Lumbini (Nordindien) geboren. Sein Vater war der mächtige König Śuddhodana vom Stamm der Shakyas, seine Mutter war die schöne Maya.
In vielen Wohnungen (rund um die Welt) sieht man heute eine Statue von Buddha, asiatische Restaurants und schwedische Möbelhäuser stellen seine Figuren gerne auf, wir assoziieren eine Abbildung von Buddha mit Frieden, Gleichmut und Entspannung.
Sein Abbild kennen wir, doch was wissen wir von ihm? Und was genau hat er eigentlich gelehrt? Wie wurde aus der Lehre dann eine weltweite Bewegung (und/oder Religion)?
In Deutschland bekennen sich ca. eine halbe Million Menschen zum Buddhismus, Millionen geben weltweit an, der Lehre Buddhas zu folgen.
Zwischen Buddhismus und den Weltreligionen lassen sich große Überschneidungen finden. Im Christentum gibt es die 10 Gebote, Buddhas Lehre stimmt mit der von Jesus Christus in vielen Punkten überein.
Für mich persönlich ist Buddhismus aber keine Religion, sondern eine für mein Leben grundlegende Philosophie.
Buddha hat sich selbst nie als Gott bezeichnet, er sah sich in der Rolle eines Lehrers, eines spirituellen Führers.
Aufgewachsen ist der junge Buddha sorglos und glücklich in einem Palast, möglicherweise lag sein Haus im heutigen Nepal. Ähnlich heutigen Millionärskindern konnte er ohne Sorgen seine Jugend verbringen, zahlreiche Geschichten sind aus dieser Zeit von ihm überliefert. Er heiratete sehr jung (so wie es damals üblich war), bekam Kinder (der Sohn Rahula ist überliefert) und erfreute sich seiner gehobenen Stellung.
Bei Ausflügen ausserhalb seines Palastes kamen ihm schon in jungen Jahren Zweifel am bestehenden System der damaligen Zeit. Er hatte mehrere einschneidende Begegnungen, die er später in seinen Reden als Ursprung seiner Gedanken benannte.
Beim Treffen mit einem alten Mann dachte Buddha das erste Mal über das Leben nach, über Geburt, Jugend, Alter und das Sterben. Als er an einer Beerdigung teilnahm, verfestigten sich seine Gedanken über den Kreislauf des Seins. Das Leben ist ein natürlicher Fluss von Energie, wir kommen aus dem gefühlten Nichts, und wir gehen in dieses Nichts zurück. Jugend vergeht schnell, alle Menschen werden krank, alt, und eines Tages sterben sie. Ist das wirklich so?
Beim Sterben verläßt das „Ich“ den physischen Körper. Alle Erfahrungen, die Persönlichkeit mit ihren Neigungen, all dies nimmt das „Selbst“ mit, ganz besonders auch das „KARMA“ folgt dem „Ich“ in eine Zwischenwelt, der Welt der „Leere“.
Aber diese Welt ist nicht wirklich leer, nur ist sie völlig anders. Hier ist alles Energie, Schleifen und Spiralen voller unbändiger Kraft, in unglaublichen Farben, agieren räumlich und zeitlich miteinander, die Energien von vielen verschiedenen „Ichs“ treffen sich, erschaffen in der Konsequenz neues Leben, sie interagieren, sie harmonieren.
Seine Gedanken ließen Buddha nicht mehr los. Er stellte sich Fragen: Wenn wir sowieso sterben müssen, warum sind mir dann Dinge so wichtig, was zählt noch, wenn ich nicht mehr da bin?
Immer mehr verfestigte sich in Buddha diese neue Philosophie, die wir heute Buddhismus nennen.
Er beschloss seinen Wohlstand aufzugeben, und erst einmal seine Familie zu verlassen, er wählte das Leben eines Bettlers, in seiner Zeit dem Leben eines Mönchs sehr ähnlich, und fing an zu reisen.
Er traf viele Menschen, einfache Leute und Philosophen, Alte, Junge, Männer und Frauen, Mönche und Reiche, mit allen tauschte er sich aus.
Zu seiner Zeit war Indien streng im System der Kasten verfangen. Kleine und große Fürsten kämpften um Macht und Einfluss; der Adel und die Geistlichkeit hatten kein Interesse an Veränderungen. Unzählige Schulen entstanden mit dem Ziel, Gleichberechtigung und Freiheit zu erreichen, und so das unbeliebte Kastensystem zu beseitigen.
Die Zeit hatte eine gewisse Eigendynamik, vergleichbar etwa mit der Weimarer Republik seinerzeit in Deutschland; grosse Umbrüche spalteten die Gesellschaft, das Volk war aufgewühlt. Viele religiöse Bewegungen wurden gegründet, unzählige Prediger zogen über das Land.
Mit diesen Impulsen kam auch Buddha bei seinen Reisen in Berührung; er entschied sich nun für ein Leben in Askese und Enthaltsamkeit. Strenge Regeln beim Essen führten zu seiner hageren Gestalt, langsam verließen ihn die Kräfte, die totale Entsagung brachte ihn dem Tode näher als dem Leben.
Er begann früh mit Meditation, die er immer mehr verstärkte, er ging im Fasten fast völlig auf.
Meditation war zu seiner Zeit eine in Indien sehr verbreitete Praxis um „den Göttern“ nahe zu kommen.
Über die Jahre verbesserte Buddha seine Meditationstechniken, kam aber seinem Ziel (Erkenntnis) nicht wirklich näher.
Sein Potential konnte er wohl schon spüren, doch die Umsetzung zu einer eigenen Lehre ließ noch auf sich warten.
Meditation wird im westlichen Kulturkreis oft falsch verstanden. Erstens gibt es ganz verschiedene Arten, und zweitens kann man diese nicht alle über einen Kamm scheren.
Europäer denken bei Meditation meist an die völlige Versenkung im Schneidersitz. Es gibt aber auch unzählige Arten der Meditation in Bewegung, im Gehen, durch Atmung, in der Achtsamkeit usw.
Bei der Meditation des historischen Buddhas dürfte es sich um eine „nachdenkende Meditation“ gehandelt haben, bei der er zwar im Schneidersitz (eine in Asien gebräuchliche Art zu sitzen) meditierte, dabei aber über den Sinn des Lebens nachdachte und reflektierte.
Der Legende nach begründete Buddha bei einer dieser Meditationen seine Lehre der „ERLEUCHTUNG“. Unter einem Bodhi-Baum erwachte sein Geist, und die Leiden des Lebens fielen von ihm ab.
Dies ist gerade aus meiner Sicht der Knackpunkt, die meisten Autoren gehen auf dieses „Erwachen“ überhaupt nicht näher ein, sondern stellen es „einfach in den Raum“. Dies begründet sich sicherlich in der Tatsache, dass eben diese Autoren gar keine „Erleuchtung“ erfahren haben, daher darauf auch nicht eingehen können. Es war wahrscheinlich sogar so, dass Buddha seine „Erleuchtung" eben nicht unter besagtem Baum fand, sondern erst, als er alles Wollen aufgab, er sich völlig erschöpft am Ufer eines kleinen Baches niederließ, er nach „Erkenntnis“ auch nicht mehr verlangte, erst dann kam die „ERLEUCHTUNG“ endlich zu ihm.
Der essentielle Punkt in der Lehre Buddhas ist das Streben nach „ERLEUCHTUNG“. Wenig ist von Buddha direkt überliefert, meist sind seine Worte viele Jahre nach seinem Tod aufgezeichnet worden. Über die Zeit kamen die Auffassungen seiner Nachfolger zur Lehre Buddhas additiv „dazu“, vergleichbar mit den Abänderungen, die die Kirchen an den Worten Jesus Christus nach dessen Ableben machten.
Nach meiner Auffassung geht es bei Buddhismus einzig und alleine um die persönliche „ERLEUCHTUNG“.
Was meinen Sie, gibt es möglicherweise eine Aufgabe, die die Menschen auf dieser Welt zu erledigen haben? Kann es sein, dass hinter unserer Existenz ein Zweck verborgen liegt, den es zu erkunden gilt? Oder sind wir einfach nur deshalb auf dieser Erde, um uns zu vermehren?
Besteht (aus ihrer Sicht) eine Chance, dass es im Leben um etwas völlig anderes gehen könnte, hinter der bloßen Existenz eine Bestimmung magisch, mysteriös und versteckt auf uns wartet?
Bei der Zeugung kommt das männliche Spermium mit der weiblichen Eizelle zusammen, die Gene werden vermischt, der Mensch entsteht. Aber woher kommt die Persönlichkeit, wurde diese ebenfalls gezeugt? Oder stammt diese Persönlichkeit aus ganz anderen Quellen?
Woher stammt mein „Ich“? Und weiter, wer also bin ich? Wo war ich früher, und wo werde ich hingehen? Fragen über Fragen, auf die nur die „Erleuchtung" uns die nötigen Antworten geben kann.
Doch was ist das „Erwachen", was macht einen Menschen zu einem „Erleuchteten"?
Nach der Philosophie Buddhas ist das ganze Leben vom Karma vorherbestimmt, sozusagen schon im Vorfeld aufgeschrieben.
Wie müssen wir uns das nun vorstellen?
Wenn wir an eine Straßenkreuzung kommen haben wir verschiedene Möglichkeiten: wir können geradeaus gehen, nach rechts oder links abbiegen, wir können wieder zurückgehen, oder uns an dieser Kreuzung sogar für immer niederlassen, dort ein Haus bauen, genau hier eine Familie gründen. Wir können an dieser Kreuzung eine Stunde verweilen, einen Monat, ein Jahr, oder gar für unser ganzes Leben.
Die Lehre Buddhas sagt uns, dass alles vorbestimmt ist, egal ob wir darüber traurig sind, oder glücklich. Heute könnte man sagen, das Leben ist, als würden wir in einem Film mitspielen, das Drehbuch ist bereits fertig, die Schauspieler sind engagiert, und wir sind einer dieser Schauspieler aus unserem eigenen Film. Egal wie wir denken und handeln, der Film spielt weiter, ob wir einverstanden sind, oder nicht. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Umfeld müssen wir nehmen was und wie es kommt, wir dürfen das Schicksal nicht zu nahe an uns heranlassen.
Aus dieser Vorbestimmung ergibt sich, dass wir nichts ändern können, wir sowohl Leid als auch Glück überwinden müssen, und nach Buddha den Weg der Mitte einschlagen sollen. Nicht "Himmel-hoch-jauchzend“, und nicht "zu-Tode-betrübt", sondern wir müssen unser Schicksal stoisch akzeptieren, dann finden auch wir „Erleuchtung", Ruhe, Zufriedenheit und stilles Glück.
Betrachten Sie das Leben wie einen Film, ihren Film, den Film ihres Lebens. Lehnen Sie sich zurück, und betrachten Sie nüchtern und „neutral“ jeden Aspekt ihrer Geschichte, ihres ganz persönlichen Films. Sie sind alt und krank? Wenn Sie der Philosophie Buddhas folgen, dann werden Sie verstehen, dass Sie erstens daran nichts ändern können, und zweitens auch gerade daraus erst „Erleuchtung" beziehen werden.
Ihr Leben ist wirklich wie ein Film, lehnen Sie sich zurück und betrachten Sie ihn. Sie können ganz sicher nichts daran ändern. Wenn Sie nichts mehr ändern wollen, alles so akzeptieren, so wie es ist, dann finden Sie auch ihre persönliche „Erleuchtung". Machen Sie sich nicht zu viel Gedanken, nehmen Sie das Leben an, so wie es eben ist! Unser Schicksal steht nach Buddha geschrieben, uns trifft daher auch keinerlei SCHULD.
Nach den Lehren des großen Buddha kann wirklich jeder „Erleuchtung" finden. „Erleuchtung" ist auch kein grosses Geheimnis, es ist dieser kleine, kurze Moment, in dem wir aussteigen aus dem bisher bekannten Leben, aus den Sorgen und Nöten, aus den ewigen Selbstzweifeln. Den Film hinnehmen wie er ist, was auch immer kommen mag! Ohne etwas zu wünschen, oder zu wollen!
Wir sind wie wir sind, weil es vorbestimmt wurde. Unser Leben ist wie es ist, es beinhaltet Schuld, Hass, Gier, unnötige Gefühle, ändern am Weg können wir aber rein gar nichts. Selbst Liebe, wenn sie vorbestimmt ist, wird sie kommen, wenn nicht, dann nicht. Nicht Jeder wird in seinem Leben Liebe erfahren; Andere möglicherweise mehrfach, Karma ist Karma, unser Film ist vorbestimmt. Jeder kann lieben und geliebt werden, wenn es denn sein Schicksal ist.
Wer das verstanden hat, der lebt ein zufriedenes Leben der Mitte, er ruht in sich, er wird nicht übermäßig von Gefühlen befallen, er geht den Weg Buddhas.
Kurze Zeit nach seinem „Erwachen" fing Buddha an seine Lehre zu verbreiten. Kernaussage seiner Philosophie war und ist auch heute, dass wirklich jeder die „Erleuchtung" erreichen, und ein Leben in Mitgefühl und frei von Verlangen führen kann. Die Lehre Buddhas zeigt uns, dass, um „ERLEUCHTUNG“ zu erfahren, wir nach einem langen und "weglosen Weg“ durch ein „torloses Tor“ gehen werden. Als Hilfestellung gab Buddha uns die vier edlen Wahrheiten als Grundlage seiner Weltanschauung. Darauf baut sich der achtfache Pfad auf, der diese vier edlen Wahrheiten ergänzt.
„Erleuchtung" anstreben, das ist einfacher gesagt wie getan, wie können wir diesen Zustand konkret erreichen?
Erinnern Sie sich an ihre erste Liebe? Die ganze Zeit drehten sich die Gedanken um den geliebten Menschen, pausenlos war sein/ihr Bild vor den Augen. Immer und immer wieder schweiften wir ab, hin zu diesem einen, besonderen Menschen.
Die Menschen werden den lieben langen Tag von ihrem Ego geplagt, ständig schweifen die Gedanken ab, alle möglichen Szenarien entwirft unser Ego. „Was wäre wenn“, „hätte ich nur“, „was wird kommen“, „liebt sie mich“, „werde ich meinen Job behalten“, solche Gedanken kreisen die ganze Zeit durch unseren Gedankenpalast. Sie sind in keiner Form nützlich, das Ego muss zum Schweigen gebracht werden.
Zum Schweigen bringen wir die „schädlichen" Gedanken aber nur dann, wenn wir unserem Gedankenpalast eine Aufgabe stellen, wenn wir die Möglichkeit bieten, das Ego anderweitig zu beschäftigen.
An die frei gewordene Stelle tritt in unseren Gedanken nun die „Erleuchtung“, wieder und wieder schweifen die Gedanken nun zur Philosophie Buddhas (so wie einstmals zum geliebten Menschen). Was ist, wenn an der Sache mit der „Erleuchtung“ etwas dran sein sollte, wenn es wirklich eine Aufgabe gibt, die wir Menschen absolvieren müssen, wenn es eine echte Chance gibt, aus dem Kreislauf der Leiden endlich auszusteigen?
Wie würde so eine universelle Existenz aussehen? Wo war ich vor meiner Geburt? Wohin gehe ich nach meinem Tod? Welche Farben sehe ich, jetzt, wenn ich darüber nachdenke? Welche Energien kann ich erspüren, wenn ich mich mit diesem Konzept der „Erleuchtung“ beschäftige?
Wenn „schlechte“ Gedanken auftauchen, dann schieben Sie diese „zur Seite“, packen Sie sie in eine imaginäre Box (in ihrem Gedankenpalast), geben Sie der Box eine Farbe (meine ist rot). Konzentrieren Sie sich auf das Konzept der „Erleuchtung“, ersetzen Sie „schlechte“ Gedanken, wenn sie auftauchen, sofort mit Gedanken über ihre persönliche „Erleuchtung“. Kann es sein, dass an der Sache mit der „Erleuchtung“ wirklich etwas etwas dran ist?
Buddha versammelte später in seinem Leben (ebenfalls ähnlich den großen Religionsstiftern) Jünger und Gefolgsleute um sich, und gründete eine Gemeinschaft, einen buddhistischen Mönchsorden, die Sangha.
Bei seiner Lehrtätigkeit wandte er sich besonders gegen das indische Kastensystem mit den verbundenen sozialen Ungerechtigkeiten.
Unzählige Menschen hörten zu seinen Lebzeiten seine Lehrreden, alle Bereiche der Gesellschaft lauschten seinen Worten. Der sog. Pali-Kanon (buddhistischer Quelltext) beinhaltet historisches Material seiner Reden, sowie die Entstehungsgeschichte des ersten Mönchsordens.
Vor seinem Tod versammelte Buddha noch ein letztes Mal seine Anhänger um sich. Es ergab sich, dass der Mönch Mahakashyapa sein Nachfolger wurde; das Rad der Lehre drehte sich weiter, der Mönch wurde zum ersten Patriarch des Buddhismus.
Buddha starb mit etwa 80 Jahren in einem Baumhain in der heutigen Stadt Kusinara. Umgeben von seinen Anhängern schlief er friedlich und für immer ein.
Bei den Anhängern des „kleinen Fahrzeugs“ strebt der Praktizierende die persönliche Befreiung von Leid an. Hier ist die wichtigste Schule der Theravada Buddhismus, eine streng asketische Form, die hauptsächlich von Mönchen praktiziert wird (ähnlich etwa den Franziskanern im Christentum).
Beim Mahayana-Buddhismus ist das Ziel die Erlösung aller Lebewesen. Wichtig dabei ist dass der Praktizierende bereit ist für sich und Andere die Verantwortung zu übernehmen.
Der Mahayana-Buddhismus ist für normale Menschen deutlich besser geeignet, man muss nicht Mönch oder Nonne sein, um hier eine buddhistische Heimat zu finden. Charakteristisch ist bei dieser Lehre heute wieder die Darstellung Buddhas und der Schutzgeister (Bodhisattvas) in Statuen und Bildnissen. Der Buddhismus des Shaolin Tempels ist eine Unterform des Mahayana-Buddhismus und wird Chan-Buddhismus (Zen-Buddhismus) genannt. Er geht zurück auf den historischen Gründer des Chan (Zen), den indischen Mönch Bodhidharma (der die Darstellung Buddhas in Statuen oder Bildnissen im Übrigen ablehnte).
In der Zeit des Kaisers Asoka (um 250 vor Christus) verbreitete sich die Lehre Buddhas zuerst über Indien und danach in die umliegenden Länder. So kamen Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, China, Japan, Tibet, Vietnam, Indonesien und Korea nach und nach mit der buddhistischen Lehre in Berührung.
In Indien wurde durch eine Expansion anderer Religionen (um ca. 1000 nach Jesus Christus) die buddhistische Lehre nahezu völlig verdrängt.
"Buddhismus im Alltag" ist das Motto meines Blogs, ich versuche mit meinen Worten einfach und verständlich zu erklären, wie man als Buddhist den Alltag bewerkstelligen, wie die Philosophie des Lehrers aller Lehrer im täglichen Leben eingebunden werden kann.
Durch diesen Blog bin ich von einem einfachem „Buddhisten mit einer Meinung“ zu einem "buddhistischen Lehrer" geworden, durch die Arbeit an diesem Blog, aber hauptsächlich durch die Menschen, die meine Texte lesen, sich meine Worte „zu Herzen“ nehmen, durch die Leser, die durch meine Aussagen zum Nachdenken angeregt werden.
Nach Buddha sollte seine Lehre „von Herz zu Herz“ weitergegeben werden, also von einem Lehrer zu einem Schüler. Wenn Sie möchten bin ich ihr neuer Chan-Lehrer! Ein Chan-Lehrer muss sein wie ein Wecker, so wie der Alarm, der uns morgens aus dem Bett klingelt. Er soll mit ausgestrecktem Finger auf einen Punkt zeigen („Erleuchtung“). Gerne möchte ich ihr Wecker sein, ihr Alarm, der Mann, der Sie beim Erwachen begleitet.
Ich rate Ihnen, gehen Sie den Weg Buddhas. Was haben Sie zu verlieren?
Wer bis hierher gelesen hat, der ist Buddhist, und nun auch ein (virtueller) „Schüler".
Das Glück ist ein Schmetterling“, sagte der Meister. „Jag ihm nach und er entwischt dir. Setz dich hin und er lässt sich auf deiner Schulter nieder.“ „Was soll ich also tun, um das Glück zu erlangen?“, fragte der Schüler. „Du könntest versuchen, dich ganz ruhig hinzusetzen – falls du es wagst!“
- Anthony de Mello - Jesuitenpriester und spiritueller Lehrer - 1931 bis 1987
Reinkarnation und Karma bilden einen wundervollen, ganz unvergleichlichen Weltmythos, gegen den wohl jedes andere Dogma kleinlich und borniert erscheinen muss
- Richard Wagner - Deutscher Komponist - 1813 bis 1883
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